Anmerkung: Dieses neue Buch von James Lee Burke ist der 2. Band der Reihe um Aaron Holland Broussard – einem Mitglied der Holland-Familie, über die es mehrere Serien gibt.
Um was geht es in dem Buch „Das verlorene Paradies“?
Aaron Holland Broussard ist ein aufstrebender Schriftsteller, der den amerikanischen Westen erkundet. Es ist Anfang der 1960er Jahre, als er auf einer Farm in Colorado arbeitet. Seit dem Tod eines engen Freundes in Korea, wird Aaron von Albträumen heimgesucht, in denen er seine Schuldgefühle kompensiert. Als in der Gegend mehrere abscheuliche Morde passieren, hegt Waden Benbow, der örtliche Gesetzeshüter, den Verdacht das Rueben Vickers und sein Sohn Darrel darin verstrickt sein können. Er hofft auf die Unterstützung von Aaron, der zuvor mit Darrel aneinandergeraten ist. Doch Aarons Aufmerksamkeit gilt eigentlich Joanne, die in einem Café arbeitet. Er fühlt sich zu ihr hingezogen und sie zu ihm, aber die Situation wird dadurch erschwert, dass sie bereits in einer Art Beziehung zu ihrem Kunstprofessor zu stehen scheint. Das alles summiert sich zu einem äußerst explosiven Zustand, denn plötzlich werden Aaron die Morde zur Last gelegt.
Kritik zu dem Roman „Das verlorene Paradies“:
James Lee Burke ist sicher einer der großen Romanciers unter den amerikanischen Autoren. Geboren 1936 in Texas erlangte er vor allem durch seine Dave-Robicheaus-Reihe weltweite Anerkennung. „Das verlorene Paradies“ ist jetzt der zweite Roman um Aaron Holland Broussard. Wer mit dem literarischen Schaffen des Autors ein wenig vertraut ist, wird nicht überrascht davon sein, wie er sein Werk aufbaut.
Seine Prosa ist unverwechselbar, sein Wortschatz umfangreich und seine extravaganten Wendungen außergewöhnlich. Manchmal vermittelt er einem das Gefühl, dass man ein langes Gedicht liest. Seine Beschreibungen von Menschen und Orten sind oft ausführlich und enthalten Farben, Gerüche und Vergleiche, während sie verblüffend lebendige Bilder zeichnen. Natürlich geht das oft zu Lasten der Spannung, doch andererseits liefert er damit Eindrücke, die düster und verstörend sind.
Mit Aaron Broussard hat James Lee Burke einen interessanten Charakter erschaffen. Im Verlauf seiner Erzählung werden dessen Gedanken manchmal wehmütig, wenn er sich an bessere Zeiten erinnert. Hier gibt es sowohl Dunkelheit als auch Licht. James Lee Burke schreibt über den Kampf zwischen Gut und Böse, oft auf fast biblische Weise, und man spürt, dass man in einen Endkonflikt geraten wird, der den Leser einiges abverlangen wird. Das hängt mit dem Verhältnis von Aaron und Joanne zusammen, dass ein wesentliches Element von „Das verlorene Paradies“ ist und das eindrucksvoll zeigt, dass es unter uns Menschen immer wieder Monster gibt. Hier ist es Joannes Kunstprofessor, der sie auf jede nur erdenkliche Weise ausnutzen will.
Der Abschluss des Buches wird den einen oder die andere vielleicht etwas enttäuschen, weil er ein wenig abrupt und unvollständig wirkt. Wenn man sich intensiver mit der Geschichte beschäftigt, wird man jedoch erkennen, dass sich der Plot nicht für ein nettes Ende oder einfache Antworten eignet. Dadurch mutet er umso lebensechter und realer, bittersüß, aber dennoch voller Hoffnung an.
„Das verlorene Paradies“ zählt ohne Übertreibung zu einem der besten Romane von dem Schriftsteller. Seine Wortkunst ist beeindruckend und seine Charaktere sind unvergesslich. Wenn Sie es noch nicht getan haben, sollten Sie dieses Buch ganz oben auf Ihre Pflichtlektüre-Liste setzen.
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- Infos über das Buch:
- Serie: Aaron Holland Broussard 2
- Verlag: Heyne
- Seiten: 320
- Veröffentlichung: 14.2.2024
- Formate: Buch, eBook
- Buch-ISBN: 9783453428461