Anmerkung: Der Roman „Signum“ ist der 2. Band der Mittsommer-Trilogie von John Ajvide Lindqvist.
Um was geht es in dem Thriller „Signum“?
Der Hacker Kim Ribbing trägt seit vielen ein Trauma mit sich herum und will endlich verstehen, warum er von seinem Therapeuten Martin Rudbeck jahrelang gefoltert wurde. Um dieser Sache auf den Grund zu gehen, hat er sich im Keller seines Hauses einen Folterkeller eingerichtet, in dem er alle Informationen aus dem Doktor herbekommen möchte. Doch seine Mitbewohnerin Astrid Helander spürt, dass Kim etwas vor ihr verbrigt. Sein Plan, endlich zu versehen, warum er ist, wie er ist, ist durchdacht und scheint nicht in Gefahr zu sein. Unterdessen steht die erfolgreiche Autorin Julia Malmros vor der Herausforderung, einen neuen Roman zu schreiben. Nach einer tieferen Sinnkrise kommt ihr eine Idee. Sie beginnt im Milieu einer rechtsextremen Partei zu recherchieren und sucht dabei die Hilfe von Kim Ribbing. Allerdings lauf die Sache komplett aus dem Ruder.
Kritik zu dem Buch von John Ajvide Lindqvist:
John Ajvide Lindqvist ist einer der renommiertesten Autoren der skandinavischen Horrorliteratur. Bekannt wurde er durch seine Werke So finster die Nacht und „Menschenhafen“. Mit „Sigum“ legt er jetzt den zweiten Band einer düsteren Thrillertrilogie vor, die unter dem Titel „Mittsommer-Trilogie“ läuft und bei der viele nach dem ersten Teil „Refugium“ bereits Parallelen mit der legendären Millennium-Trilogie von Stieg Larsson gezogen haben. Vergleiche, die nicht von der Hand zu weisen waren, denn „Refugium“ war ein wirklich brillanter Auftakt zu dieser Thriller-Trilogie aus Schweden.
Während in Band 1 Astrid Helander im Blickpunkt stand, legt John Ajvide Lindqvist den Fokus bei „Signum“ auf Kim Ribbing. Der Roman ist geprägt von einer düsteren, fast klaustrophobischen Atmosphäre, die sich wie ein Netz um den Leser ausbreitet. Lindqvist schafft es, eine konstante Spannung zu erzeugen, die durch die psychologischen Abgründe seiner Charaktere noch verstärkt wird. Seine Beschreibungen der Umgebung und der inneren Zustände der Figuren sind so intensiv, dass sie beim Leser ein Gefühl des Unbehagens hervorrufen, das lange nachklingt.
Inzwischen zeigt sich auch, dass diese Trilogie ein Geflecht aus Handlung und Figuren ist. Hatte man bei „Refugium“ das Gefühl, dass der Roman durchaus für sich stehen kann, macht es spätestens jetzt Sinn, wenn man diesen doch kennt. Und im Hinblick darauf, dass es ja noch den Abschlussband gibt, sollte man „Signum“ auf jeden Fall kennen.
Ein weiteres bemerkenswertes Element des Romans ist der Umgang mit Themen wie rechte Gesinnung, Kindesmissbrauch oder militante Tierschützer. Diese werden oft mehr angedeutet als explizit dargestellt, was die bedrohliche Stimmung noch verstärkt. Allerdings kann man über das Thema Selbstjustiz im Fall von Kim und Martin Rudbeck sicher geteilter Meinung sein.
Auch könnte der Roman für Leser, die eine klare und geradlinige Handlung bevorzugen, eine Herausforderung darstellen. Die verschachtelte Erzählweise und die vielen offenen Fragen, die John Ajvide Lindqvist bis zum Schluss unbeantwortet lässt, könnten für manche frustrierend sein. Doch gerade diese Ambiguität ist es, die „Signum“ so faszinierend macht. Der Autor fordert seine Leser heraus, sich auf die Unsicherheiten und Unwägbarkeiten der Geschichte einzulassen, und belohnt diese Bereitschaft mit einer tiefgründigen und nachdenklich stimmenden Lektüre.
Mein Fazit:
Unterm Strich kann man die Euphorie, die diese Trilogie in Schweden ausgelöst hat, schon nachvollziehen. Obgleich sie nicht die Klasse der legendären Millennium-Trilogie erreicht, liest sich auch dieser 2. Band ganz hervorragend und ist für Fans der nordischen Krimiliteratur definitiv ein Must Have.
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- Infos über das Buch:
- Serie: Mittsommer-Trilogie 2
- Verlag: dtv
- Seiten: 480
- Veröffentlichung: 11.7.2024
- Formate: Buch, eBook
- Buch-ISBN: 9783423283786