Anmerkung: Der Kriminalroman „Der ungewollte Verrat“ ist der insgesamt 17. Band der Wisting-Reihe von Jørn Lier Horst.
Um was geht es in Wisting und der ungewollte Verrat?
Es ist eher ein Zufall, dass Kommissar William Wisting an einem Haus vorbeikommt, bei dem nach einem Erdrutsch Hilfe benötigt wird. Der versierte Ermittler zögert nicht und packt tatkräftig mit an. Mit Erfolg: Alle Bewohner können geborgen und im naheliegenden Krankenhaus versorgt werden. Bei den darauf startenden Aufräum- und Sicherungsarbeiten kommt es jedoch zu einem überraschenden Fund: Eine Leiche hält den Suchtrupp in Atem, zumal sich recht bald, herausstellt, dass der Mann schon vor dem Unglück verstorben war. Als Wisting ein Schlussloch am Opfer feststellt, ist klar, dass es hier um Mord geht. Sehr schnell zieht der Fall Kreise und der Kommissar kommt irgendwann an einen Punkt, an dem er nicht mehr weiß, wem er noch vertrauen kann.
Kritik zu dem Buch von Jørn Lier Horst:
Jørn Lier Horst, ein renommierter norwegischer Krimiautor und ehemaliger Polizist, legt mit „Wisting und der ungewollte Verrat“ einen weiteren spannenden Fall für seinen beliebten Ermittler William Wisting vor. Der Roman vereint die Elemente eines klassischen Krimis mit tiefgehenden Einblicken in die Polizeiarbeit und der menschlichen Psyche, was ihn zu einem fesselnden und bereichernden Leseerlebnis macht.
Der Schreibstil ist präzise und detailreich. Seine Erfahrung als Polizist fließt in die realistische Darstellung der Ermittlungsarbeit ein, was auch diesem Roman eine authentische und glaubwürdige Note verleiht. Die Beschreibungen der Landschaft und die düstere Atmosphäre tragen zur Spannung und zum Mysterium der Geschichte bei.
Die Erzählweise von „Der ungewollte Verrat“ ist ruhig und methodisch, was es dem Leser ermöglicht, die Hinweise und Wendungen Schritt für Schritt zu verfolgen. Jørn Lier Horst versteht es, die Spannung kontinuierlich aufzubauen, ohne dabei auf übertriebene Action zurückzugreifen. Stattdessen setzt er auf psychologischen Tiefgang und die Komplexität menschlicher Beziehungen. Gerade das macht seine Romane immer wieder lesenswert.
William Wisting ist ein komplexer und sympathischer Protagonist und seine langjährige Erfahrung und sein unerschütterlicher Gerechtigkeitssinn machen ihn zu einem glaubwürdigen und respektierten Ermittler. Seine persönliche Integrität und die ständige Balance zwischen seinem Berufs- und Privatleben verleihen ihm Tiefe und Authentizität. Gerade wenn man andere Wisting-Romane kennt, wird man dieses Zusammenspiel aus Beruf- und Privatleben kennen und schätzen.
Line Wisting bringt als Journalistin hier eine zusätzliche Dimension in die Geschichte. Ihre Neugier und ihr Mut, auch gefährliche Wege zu beschreiten, treiben den Plot voran und bieten dem Leser einen weiteren Blickwinkel auf die Ermittlungen. Die Nebenfiguren sind ebenfalls gut ausgearbeitet und tragen zur Komplexität der Handlung bei. Ihre Interaktionen und Konflikte spiegeln die realistischen Herausforderungen wider, mit denen Polizisten und Journalisten konfrontiert sind.
Mein Fazit:
Der Schriftsteller liefert mit „Der ungewollte Verrat“ abermals einen intelligenten und fesselnden Krimi, der durch seine wirklichkeitsgetreue Darstellung und tiefgehenden Charaktere besticht. Der Krimi bietet nicht nur Spannung und Unterhaltung, sondern regt auch zum Nachdenken über moralische Fragen und die Komplexität menschlicher Beziehungen an. Für Fans von skandinavischen Krimis und Leser, die Wert auf gut recherchierte und authentische Polizeiarbeit legen, ist dieser Roman ein absolutes Muss. Dieser Roman zeigt einmal mehr, warum Jørn Lier Horst zu den bedeutendsten Krimiautoren seiner Heimat zählt.
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- Infos über das Buch:
- Serie: Wisting 17
- Verlag: Piper
- Seiten: 416
- Veröffentlichung: 27.6.2024
- Formate: Buch, eBook
- Buch-ISBN: 9783492064064