Rezension zu dem Psychothriller „Flieh“ von Jutta Maria Herrmann

Um was geht es in „Flieh – Wenn dein Leben in Flammen aufgeht“ von Jutta Maria Herrmann?

Judith ist Busfahrerin. Sie liebt ihren Beruf und trägt das Herz am rechten Fleck. Sie setzt sich für andere ein, ohne über mögliche Konsequenzen nachzudenken. Die Risiken unterschätzt sie, wie sie bald feststellen muss. Dass aus einer klitzekleinen Dummheit ein Wettlauf um Leben und Tod entstehen könnte, ahnte Judith nicht, als sie in der Wohnung ihrer Kollegin nach dem Rechten sah. Erst, als in ihrem Umfeld Menschen getötet werden, beginnt sie zu begreifen, dass sie selbst ins Visier eines Psychopathen geraten ist. In Jan findet sie Unterstützung. Aber kann sie ihm wirklich trauen? Immer wieder geschehen Dinge, die in Judith Zweifel wecken. Sie ist ganz allein …

Kritik zu dem Psychothriller von Jutta Maria Herrmann:

Wer schon Bücher von Jutta Maria Herrmann gelesen hat, kennt ihr sicheres Gespür für fesselnde Stories und spannende Entwicklungen bereits. Allerdings scheint es kaum möglich zu sein, dass eine Autorin derartig konstant dieses hohe Niveau halten kann. Mit „Flieh – Wenn dein Leben in Flammen aufgeht“ hat sie aber wieder gezeigt, dass sie den Erwartungen ihrer Leser absolut gerecht wird und diese sogar zum Teil übertreffen kann.

Authentische Protagonisten scheinen ein Schlüssel zum Erfolg zu sein. Denn in diesem Thriller sorgen sie dafür, dass die Leser von der ersten Seite an gefesselt werden. Die Autorin gönnt ihnen kaum eine Atempause. In geradezu rasantem Tempo schreitet die Handlung voran. Unvorhersehbare Entwicklungen sorgen für unterschiedlichste Emotionen. Jutta Maria Herrmann lässt ihre Leser gemeinsam mit ihrer Hauptprotagonistin Judith leiden, kämpfen, zweifeln und über sich hinauswachsen. Dass Judith derartig lebendig dargestellt wird, liegt sicherlich auch daran, dass ein großer Teil der Geschichte aus ihrer Perspektive erzählt wird. Die übersichtliche Kapitelgliederung sorgt zusätzlich dafür, dass die Leser mitten in die Handlung hineingezogen werden.

Aber auch die Täterfigur kommt nicht zu kurz. Es ist kaum zu erahnen, wer hinter all den schrecklichen Ereignissen steckt. Einige Kapitel werden aus Sicht des Täters erzählt. Daraus erkennen die Leser nach und nach, wie narzisstisch und psychopathisch dieser tatsächlich ist. Dennoch ist es schwierig, vor dem Ende den wirklich Schuldigen zu erraten. Einige Hinweise führen in mehrere Richtungen, und auch das manipulative, perfide Spiel des Täters macht es nicht gerade leichter.

Jutta Maria Herrmann schreibt lebendig, emotional und temporeich. Ihre Beschreibungen sind atmosphärisch und sorgen immer wieder für einen beängstigenden Schauer, der über den Rücken läuft. Wer bei der Auflösung angelangt ist, wird überrascht sein, dass immer noch eine Steigerung möglich ist.

Mein Fazit:

„Flieh – Wenn dein Leben in Flammen aufgeht“ erhält eine klare Leseempfehlung. Der Thriller bietet ein äußerst intensives, perfides Katz-und-Maus-Spiel, das sich in rasantem Tempo entwickelt. Authentische Figuren machen deutlich, dass die Geschichten der Autorin mitten aus dem Leben gegriffen sein könnten. Die beklemmende und beängstigende Atmosphäre innerhalb der gesamten Story ist beinahe körperlich spürbar. Jutta Maria Herrmann hat mal wieder gezeigt, dass sie ein Garant für Spannung ist.

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