Um was geht es in „Stirb, Schwesterlein“ von Jutta Maria Herrmann?
Zwischen Nele und Jella besteht ein ganz besonderes Band. Nichts kann die beiden Schwestern trennen. Mit dem unerwarteten Tod ihres Vaters bleiben viele Fragen ungeklärt. Nachdem im nahen Wald eine Leiche gefunden wird, häufen sich merkwürdige Vorfälle in Neles Umfeld. Auch ihr neuer Freund Severin scheint ein Geheimnis vor ihr zu verbergen. Nele begibt sich auf Spurensuche, um auch die eigene Vergangenheit endlich zu verstehen. Trotz Jellas Warnungen lässt sie sich nicht davon abhalten. Nichts ahnend gerät sie in größte Gefahr. Mit Entsetzen muss sie feststellen, dass nichts so ist, wie es scheint. Wem kann sie wirklich trauen? Ganz allmählich fügen sich die Puzzleteilchen zusammen und bringen ein schreckliches Geheimnis zum Vorschein.
Kritik zu dem Psychothriller von Jutta Maria Herrmann:
Die Konfrontation mit dem Tod und die Verarbeitung extremer psychischer Belastung stehen im Mittelpunkt des Thrillers von Jutta Maria Herrmann. Wer die Autorin kennt und das eine oder andere Buch von ihr gelesen hat, geht mit einer gewissen Erwartungshaltung an jede Neuerscheinung aus ihrer Feder heran. Auch mit „Stirb, Schwesterlein“ ist es ihr gelungen, der eigenen Linie treu zu bleiben und ihren Lesern einen rasanten, wendungsreichen Psychothriller zu präsentieren.
In gewohnter Manier nimmt die Geschichte schon auf den ersten Seiten an Fahrt auf und lässt kaum eine Lesepause zu. Die Story entwickelt einen geradezu übermächtigen Sog und schürt mit jeder Seite das Verlangen, der Lösung endlich näher zu kommen. Sie hält den Spannungsbogen nahezu konstant hoch.
Jutta Maria Herrmann hat ein sicheres Gespür für starke Handlungsträger. Sie dringt tief in die Psyche aller beteiligten Charaktere ein und präsentiert ihren Lesern ein eindrucksvolles Porträt der Protagonisten. Gleichzeitig scheut sie sich nicht davor, die Abgründe der menschlichen Psyche sehr deutlich darzustellen und die Verkettung verschiedenster Umstände in Kombination auffälliger Charakterzüge als eine Ursache für grauenvolles Handeln zu benennen. Auf der Jagd nach dem Täter streut die Autorin immer wieder kleinste Puzzleteilchen, die aber von den Lesern unmöglich vor dem Ende vollständig zusammengesetzt werden können. Immer wieder überrascht sie mit Wendungen, die kaum vorhersehbar sind.
Temporeich und hochspannend erzählt Jutta Maria Herrmann die Geschichte in „Stirb, Schwesterlein“. Sie schreibt abwechslungsreich, atmosphärisch und emotional. Damit erreicht sie ihre Leser und lässt sie tief in die Geschichte eintauchen. Ein unerwartetes Ende gehört mittlerweile ebenso zu den besonderen Merkmalen ihrer Bücher wie pure Spannung bis zur letzten Seite. Gleichzeitig setzt sie auf authentische Figuren, die von den Schatten ihrer Vergangenheit auf unterschiedlichste Weise eingeholt werden. Wieder einmal ist es dieser Schriftstellerin gelungen, ihren Lesern einen Psychothriller der Extraklasse zu bieten. Überaus deutlich zeigt sie, dass sie ein Faible für Psychologie besitzt und vor jedem Thriller sehr genaue Recherchen anstellt.
Mein Fazit:
Mit „Stirb, Schwesterlein“ hat sie es wieder einmal geschafft. Jutta Maria Herrmann ist ihren eigenen Ansprüchen mehr als gerecht geworden und hat ihren Lesern auch dieses Mal äußerst spannende Lesestunden beschert. Wer Zeit hat, einige Stunden ohne Unterbrechung zu lesen, sollte sofort zugreifen. Denn es fällt schwer, die aufregende Handlung zu unterbrechen. Ein hohes Tempo, überraschende Richtungswechsel und sehr interessante Charaktere lassen diesen Psychothriller zu einem sehr intensiven Leseerlebnis werden.
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- Buchinfos:
- Serie: –
- Verlag: Independently published
- Seiten: 303
- Veröffentlichung: 25.4.2023
- Formate: Buch, eBook
- Buch-ISBN: 9798392537686