Inhaltsangabe von Kai Meyers „Die Spur der Bücher“:

Mercy Amberdale ist eine Bibliomantin im viktorianischen London: Sie hat eine magische Verbindung zu Büchern, eine angeborene Gabe. Doch nach einem Schicksalsschlag schwört sie dieser Magie ab, umgibt sich nicht länger mit anderen magisch Begabten und fristet ihr Leben fortan als Detektivin und Beschafferin wertvoller Bücher für reiche Sammler. Bei einem ihrer Streifzüge entdeckt Mercy einen Mord, bei dem die Buchmagie im Spiel gewesen sein muss. Ein alter Bekannter macht ihr klar, dass sie zurückkommen muss in die Welt der Bibliomanten. Ob Mercy will oder nicht, sie muss dem Ruf der Bücher folgen. Es wird zu einer Reise bis ins Herz der Buchmagie.

Kritik zu „Die Spur der Bücher“ von Kai Meyer:

Die Spur der Bücher von Kai Meyer„Die Spur der Bücher“ versteht sich als Prequel zur Jugendfantasy-Reihe „Die Seiten der Welt“ von Kai Meyer. Der Band kann jedoch auch unabhängig davon gelesen werden, aber wer die Serie schon kennt, findet sicher etwas leichter in die fantastische Welt der Bibliomantik hinein und hat Freude daran, in diesem Buch ihren Ursprüngen näher zu kommen.

Doch ist der Roman durchaus auch für Leser und Leserinnen interessant, die Kai Meyer erst entdecken. Denn es ist ein schönes Thema, dem sich der Autor widmet. Bibliotheken und die Liebe zu Büchern finden sich zwar immer mal wieder in der Jugendliteratur, aber in Kombination mit Magie nicht allzu häufig.

Die hier erdachte Bibliomantik ist eine originelle Form der magischen Begabung. Es macht Spaß, diese Welt zu erforschen, und Kai Meyer macht es seinen jugendlichen Lesern ziemlich leicht. Seine Sprache ist vergleichsweise einfach, lässt sich flüssig lesen und ist auf jeden Fall spannend genug, um den Leser schnell in die Geschichte hineinzuziehen. Leider widmet Meyer seinen Figuren nicht ganz so viel Raum wie der Phantastik seiner Story. Nicht jedem wird es leicht fallen, mit Mercy warm zu werden. Auch die durchaus interessanten Nebencharaktere dürfte er gerne intensiver und mit mehr Tiefe beschreiben.

Fazit zu dem Roman „Die Spur der Bücher“:

Phantastikfans ab etwa 13 Jahren werden ihre Freude haben an „Die Spur der Bücher“, unabhängig davon, ob sie Kai Meyers Buchreihe und somit die Welt der Buchmagie bereits kennen oder nicht. Die Geschichte ist flott erzählt und mit interessanten Details gefüllt. Auch junge Erwachsene können sich für diese Art der Fantasy noch begeistern – sie erinnert gelegentlich an die TV-Serie „The Quest“, in der magisch begabte Bibliothekare sich unter anderem mit plötzlich real gewordenen Buch-Charakteren herumschlagen müssen.

Besonders die Magie der Bibliomantik hat einen ganz eigenen Charme. „Die Spur der Bücher“ ist trotz der 448 Seiten flott zu lesen, der Stil fordert die jungen Leser aber auch nicht sonderlich. In der Charakterentwicklung wäre etwas mehr Tiefgang wünschenswert, denn besondere Identifikationsfiguren finden sich hier eigentlich nicht. Dennoch bleibt der Roman ein spannendes Abenteuer, gerade auch für Wenigleser.

Noch eine Anmerkung: Die Geschichte ist eigentlich in sich abgeschlossen, aber es gibt noch einige lose Handlungsfäden, die wahrscheinlich im 2018 erscheinenden Buch „Der Pakt der Bücher“ fortgesetzt werden.

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Produktinfos:

Verlag: FISCHER FJB

Seiten: 448

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