Anmerkung: Der Roman „Der Sturm: Verachtet“ von Karen Sander ist der 5. Band der Engelhardt & Krieger-Reihe.
Um was geht es in „Der Sturm: Verachtet“?
Eine gute Woche ist es jetzt her, dass bei einem Sturm auf dem Darß ein schrecklicher Fund ans Tageslicht gekommen ist. Doch der Entdeckung der beiden Skelette gibt Kriminalhauptkommissar Tom Engelhardt und Kryptologin Mascha Krieger weiterhin Rätsel auf. Auch die CD, die bei den Gebeinen gefunden wurde, bleibt mysteriös. Allerdings gibt ein Ring, der bei einem der Skelette entdeckt wird, endlich eine neue Spur. Es stellt sich heraus, dass er zu einer jungen Frau gehört, die vor vielen Jahren nach Amerika ausgewandert ist. Untersuchungen ergeben, dass es sich bei einem der Gebeine um eben diese Frau mit Namen Iris handelt. War es ein Mord aus Eifersucht? Tom und Mascha wollen den Ehemann damit konfrontieren, doch dieser verschwindet spurlos. Als es Mascha gelingt, die CD zu entschlüsseln, erscheint der Fall plötzlich in einem ganz anderen Licht.
Kritik zu dem Buch von Karen Sander:
Karen Sander legt mit „Verachtet“ den zweiten Roman der Staffel „Der Sturm“ vor, die mit der 1. Staffel „Der Strand“ seinerzeit begonnen hat. Auch diesmal können die drei Teile unabhängig voneinander gelesen werden, da jeder Band in sich abgeschlossen ist. Trotzdem, die übergeordnete Rahmenhandlung sorgt erneut für einen hohen Suchtfaktor, sodass man nur empfehlen kann, mit dem ersten Buch der Reihe (Der Strand: Vermisst) zu beginnen.
Auch diesmal zeigt Karen Sander, dass sie ein untrügliches Händchen für einen spannenden Plot hat. Der Ring, der bei dem weiblichen Skelett gefunden wurde, erschüttert deren Ehemann, der fest daran glaubt, das Iris in Amerika ist. Überhaupt gibt es im Ensemble zahlreiche Figuren zu entdecken. Immer wieder werden Verbindungen auf die Vergangenheit in der DDR hergestellt, wobei es die Autorin exzellent schafft, nicht nur stumpfe Klischees zu bedienen, sondern die Wirklichkeit so einzufangen, wie sie sich abgespielt haben könnte. Natürlich mit fiktionalen Kniffen angereichert, was für eine Krimiautorin auch vollkommen in Ordnung ist.
So gibt es in „Verachtet“ einen ganzen Blumenstrauß an Charakteren, die man ins Herz schließt oder die man gerne auf den Mond schießen würde. Bedingt durch die kurzen Kapitel (manche sind kaum länger als eine Seite) stellt sich ein ungeheures Tempo ein, dass es auch zur nächtlichen Stunde fast unmöglich macht, den Roman aus der Hand zu legen. Die packenden Dialoge tragen ihren Teil zum Gelingen der Handlung und der Plastizität der Figuren bei.
Zumal der Lokalkolorit wieder hervorragend von der Weltenbummlerin eingefangen wird. Die bildhafte und authentische Beschreibung der Gegend um den Darß macht viel Spaß und ermuntert zweifelsohne, der Region persönlich einen Besuch abzustatten. So schreitet die mit zahlreichen Cliffhangern gespickte Handlung voran und gipfelt in ein spannendes Finale, bei dem natürlich klar ist, dass nicht alle Geheimnisse gelöst werden. Schließlich gibt es ja noch einen dritten Teil …
Mein Fazit:
Karen Sander bleibt derzeit Deutschlands Crime-Queen Nummer 1. Wie seine insgesamt vier Vorgänger ist auch „Verachtet“ ein packender Roman, der alles in sich vereint, was sich Krimi-Freunde wünschen: Eine verschachtelte Handlung, ein sympathisches Ermittlerduo, einen tollen Schauplatz und viele Rätsel. Wer neu in die Welt von Tom Engelhardt und Mascha Krieger einsteigen möchte, sollte zumindest mit „Vergraben“ beginnen, um alle relevanten Punkte dieser Rahmenhandlung zu bekommen.
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- Infos über das Buch:
- Serie: Engelhardt & Krieger 5
- Verlag: Rowohlt
- Seiten: 368
- Veröffentlichung: 16.4.2024
- Formate: Buch, eBook
- Buch-ISBN: 9783499013195