Anmerkung: Der Thriller „Die letzte Witwe“ von Karin Slaughter ist der siebte Band der Georgia-Reihe mit Sara Linton und Will Trent.
Um was geht es in dem Roman „Die letzte Witwe“?
Sara Linton und Will Trent, das bewährte Paar aus Gerichtsmedizinerin und Special Agent, wollen eigentlich nur helfen, als sie von einer Explosion hören. Doch ein Unfall auf ihrem Weg zum Einsatzort hält sie auf – und sie laufen direkt in eine Falle, bei der Sara entführt wird. Sie gerät in die Fänge einer fanatischen Terrorgruppe voller Rassisten, und sie ist nicht die erste Entführte. Was hat Dash, der Anführer des Terrornetzwerks, vor? Wozu braucht er die speziellen Kenntnisse seiner Geiseln? Will muss Sara finden, aber das wird nicht leicht – denn Dash ist als äußerst brutal und gewissenlos bekannt …
Fans von Sara Linton und Will Trent wird es freuen: Der neuste Roman von Karin Slaughter bringt einen weiteren Fall für das Erfolgspaar. Zwar ist der Plot nicht besonders originell – eine Entführung, eine mächtige Gruppierung, ein Anführer mit verrückten Plänen – doch würzt die Autorin das mit einem aktuellen Thema: Einem Neonazi-Netzwerk. Das ist eine große Bedrohung für Sara, und es ist spannend zu lesen, wie Will versucht, seiner Partnerin und Freundin zu helfen, die offenkundig in höchster Gefahr schwebt.
Kritik zu Karin Slaughters „Die letzte Witwe“:
Allerdings gibt es hier auch ein „Aber“. Stellenweise wirkt es, als hätte Karin Slaughter sich bemüht, dieses Buch möglichst ohne große Anstrengungen mit möglichst vielen Seiten fertig zu bekommen. Denn leider ist „Die letzte Witwe“ an vielen Stellen erstaunlich aufgebläht und streckenweise überladen mit unnötigen Redundanzen.
Das beginnt schon früh: Gleich zu Beginn erzählt Karin Slaughter einige Szenen mit mehreren Perspektivwechseln – was normalerweise ein Gewinn für eine gute Story ist. Hier jedoch ähneln sich die einzelnen Szenen nicht nur – im Wortlaut sind sie nahezu gleich – obwohl sie aus der Sicht verschiedener Personen geschildert werden. Sie bieten auch keinerlei Mehrwert in Form weiterführender Informationen für den Leser – und damit sind diese Szenenwiederholungen bloß unnötige Seitenfüller.
Das trifft auch auf die ständige gedankliche Litanei über die Beziehung von Will und Sara zu – manche mag es nicht stören, aber das permanente Durchkauen ihres Liebesverhältnisses fand ich schon in den vorherigen Bänden mehr als übertrieben. Das ist Geschmackssache, aber die andauernden Liebesbekenntnisse blähen die Story genauso auf wie das extra herbeigeschriebene Familiendrama: Wer in Saras und Wills Umfeld den jeweiligen Partner mag oder auch nicht, hat mit dem Fall herzlich wenig zu tun und bringt auch die Charakterzeichnung der Personen nicht wirklich weiter.
Mein Fazit zu dem Thriller „Die letzte Witwe“:
Kurzum: Rund 100 Seiten weniger hätten dem Roman gut getan. „Die letzte Witwe“ ist zwar nicht wirklich langweilig – dazu ist Karin Slaughter zu routiniert und weiß, wie man spannend schreibt. Etwas langatmig ist die Geschichte stellenweise aber schon, und zwar immer dann, wenn sie wie erwähnt künstlich in die Länge gezogen und durch Szenen aufgebläht wird, die zur Handlung nichts weiter beitragen.
Dieser Roman ist nicht Karin Slaughters bester Wurf und insgesamt kein herausragender Band in der Georgia-Reihe. Fans der Will- und Sara-Romane wird das nicht abhalten. Prinzipiell können Neu-LeserInnen der Autorin mit dem Band auch in die Welt der Medizinerin und des Agenten einsteigen. Es wäre nicht der beste Einstieg, aber dank einiger Rückblenden auch nicht zu schwer. Alles in Allem ist „Die letzte Witwe“ solide Kost und es gibt es auch weitaus schlechtere Romane, die unter dem Etikett des Thriller fungieren.
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