Um was geht es in „Das verborgene Zimmer“?
Ein einziger Brief kann ein Leben vollkommen durcheinander bringen. Dies muss Sylvie Durand erfahren, als sie Nachricht von einem Feuer in ihrem Haus in der Provence erhält. Sie wollte nie wieder dorthin zurückkehren. Zu schlimm sind die Erinnerungen an die Vergangenheit. Den Verlust ihrer ältesten Tochter Élodie hat Sylvie nie ganz verarbeitet. Trotz der schmerzhaften Erinnerungen reist sie mit ihrer zweiten Tochter Emma nach Frankreich, ohne zu ahnen, was sie dort erwartet. Welche Geheimnisse hütet das Haus? Ist nun endlich der Zeitpunkt gekommen, um Emma die ganze Wahrheit zu sagen? In Sylvie macht sich ein immer stärker werdendes Gefühl der Angst breit. Tief in ihrem Inneren wächst die Sorge um Emma, die vielleicht längst ernsthaft in Gefahr ist. Es scheint nur einen Ausweg zu geben, um die dunklen Schatten der Vergangenheit endlich loszuwerden. Der Verkauf des Hauses soll wieder Ruhe in Sylvies Leben bringen. Aber lässt sich eine Schuld einfach so abschütteln?
Kritik zu „Das verborgene Zimmer“ von Kate Riordan:
Es hat ein wenig gedauert, bis die Geschichte Fahrt aufgenommen hat. Aber Die Schriftstellerin hat einen Weg gefunden, ihre Leser dennoch bei Laune zu halten und sie neugierig auf die Auflösung zu machen. Kate Riordan erzählt „Das verborgene Zimmer“ auf zwei Zeitebenen. In verschiedenen Kapiteln beschreibt sie die Vorgänge der Gegenwart und reist auch in die Vergangenheit, um die Gefühle und Ängste ihrer Hauptprotagonistin nachvollziehbar zu machen. Dies gelingt ihr hervorragend.
Die Autorin beschreibt die Hilflosigkeit einer jungen Mutter, die mit den psychischen Besonderheiten ihres Kindes allein gelassen wird und kaum bis gar keine Unterstützung erhält. Die große Thematik tritt erst nach und nach hervor, was eigentlich schade ist, da sie viel zu selten behandelt wird. Kate Riordan macht auf eindrucksvolle Weise deutlich, dass viel zu oft die Augen vor unbequemen Wahrheiten verschlossen werden und eine Schuld oft bei den falschen Personen gesucht wird. Sie zeigt viel Fingerspitzengefühl für das doch recht brisante Thema und hält den Spannungsbogen konstant hoch. Immer wieder überrascht sie mit Geschehnissen, die wieder zum Nachdenken anregen.
Am Ende von „Das verborgene Zimmer“ bleibt die große Frage: Wie hätte der Leser selbst gehandelt, wenn er eine derartige Situation erlebt hätte? Und hat sich das Verständnis für psychische Erkrankungen inzwischen verändert? Kate Riordan hat interessante Protagonisten geschaffen, die zwar nicht alle sympathisch sind, aber der Geschichte die entsprechende Würze verleihen. Sie alle haben Ecken und Kanten, Stärken und Schwächen, die sich in dem gesamten Roman wiederspiegeln.
Ganz deutlich zeigt die Autorin ihr eigenes Interesse an der Psyche des Menschen. Dieses setzt sie auch ganz geschickt ein, um ihre Leser in die eine oder andere Richtung zu führen. Sie schreibt angenehm flüssig, äußerst spannend und sehr bildhaft, sodass die Hitze des Hochsommers in der Provence fast schon auf der eigenen Haut spürbar wird.
Mein Fazit zu dem Roman von Kate Riordan:
Kate Riordan ist es gelungen, einen spannenden Roman zu präsentieren, der auch nach dem Lesen der letzten Seite noch lange nachklingt. Sie greift eine Thematik auf, die selten so intensiv betrachtet wird. „Das verborgene Zimmer“ zeigt deutlich, wie interessant und aufregend die menschliche Psyche eigentlich ist.
Das verborgene Zimmer von Kate Riordan kaufen:
- Anzeige: Buch bestellen bei:
- Amazon
- Hugendubel
- Thalia
- eBook.de
- Buchinfos:
- Serie: keine
- Verlag: DuMont
- Seiten: 336
- Veröffentlichung: 22.9.2020
- Formate: Buch, eBook
- Buch-ISBN: 9783832165406