Anmerkung: Der Kriminalroman „Wahnspiel“ von Kilian Eisfeld ist der 1. Band der Reihe mit Alex Schwerdt und Sofija Marković.
Um was geht es in „Wahnspiel“ von Kilian Eisfeld?
Das beschauliche Heidelberg ist in Aufruhr, als der verurteilte Mörder Lukas Schneider vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen wird. In Zeiten der sozialen Medien werden Rufe nach einem Lynchmob laut und tatsächlich verschwindet Lukas Schneider plötzlich spurlos. Als die Polizei seine rechte Hand findet, geht es für Sofia Markovic darum, ihn zu finden. Sie holt Hauptkommissar Alex Schwerdt in ihr Team, der seinerzeit bei der Verhaftung von Schneider dabei war und dann fünf Jahre bei der Sitte war. Alex Schwerdt ist ein wenig als Nerd verschrieben, doch gemeinsam mit Sofia begibt er sich auf die Suche nach Lukas.
Kritik zu dem Buch von Kilian Eisfeld:
Der deutsche Schriftsteller Christoph Lode ist auf dem Buchmarkt wahrlich kein Unbekannter. Unter seinem richtigen Namen, sowie unter dem Pseudonym Daniel Wolf hat er zahlreiche historische Bücher veröffentlicht. Jetzt debütiert er als Kilian Eisfeld als Krimiautor und legt mit „Wahnspiel“ das erste Buch in diesem Genre vor.
Der Roman braucht ein wenig Zeit, bis er in Fahrt kommt. Der relativ lange Prolog beschäftigt sich mit dem Mord, den Lukas Schneider verübt. Anschließend gibt es einen Zeitsprung in die Gegenwart, doch es dauert nochmals rund 100 Seiten, bis mit dem Fund der Hand etwas mehr Spannung aufkommt. Bis dahin befasst sich Kilian Eisfeld mit der Vorstellung seiner Figuren und des Settings.
Ist dieser Part überstanden, zieht die Spannungsschraube an. Aus unterschiedlichen Perspektiven erlebt der Leser den Fall jetzt mit, kann raten und selbst eigene Überlegungen anstellen. Natürlich merkt man hier die Routine an, die der Schriftsteller besitzt. Seine Charaktere sind gut herausgearbeitet, obgleich man sich unter einem Nerd, wie Alex Schwerdt es sein soll, schon eine etwas skurrilere Figur gewünscht hätte. Trotzdem kann man sich als Leser gut auf das Ermittlerduo in „Wahnspiel“ einlassen. Interessant ist sicher Sofia Markovic, die hinter ihrem Rücken mit Begriffen wie Kaltfront oder Eisprinzessin leben muss und deren Verhältnis zu Alex bis zum Ende des Romans nicht abschließend geklärt ist, was darauf hindeutet, dass das Duo Markovic/Schwerdt noch weitere Fälle wird lösen können.
Gleiches gilt für den Plot in dem Kilian Eisfeld immer wieder aktuelle Themen wie mediale Gewalt, Rechtsradikalismus oder die Rolle der Frau in der Gesellschaft eingewoben hat. Stellenweise fragt man sich, ob das nicht zu viel ist.
Da passt es ins Bild, dass erfahrene Krimileser keine großen Probleme haben werden, hinter die Identität des Täters zu kommen. Das Motiv bleibt zwar noch etwas länger im Unklaren, aber bedingt durch die Tatsache, dass der Mörder schnell erkannt wird, leidet hier ein wenig die Spannung.
Punkten kann „Wahnspiel“ sicher in Sachen Lokalkolorit. Da der Autor in Heidelberg gelebt hat, kennt er den Schauplatz und macht die malerische Stadt am Neckar zu einer der Hauptfiguren des Romans. Das liest sich gut und ist durchaus angenehm. Alles in allem legt Kilian Eisfeld mit diesem Roman kein überragendes, aber ein lesenswertes Debüt vor. Um sich dauerhaft in diesem Genre zu etablieren, kann er sich allerdings gerne noch etwas steigern.
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- Infos über das Buch:
- Serie: Schwerdt & Marković 1
- Verlag: Knaur
- Seiten: 416
- Veröffentlichung: 1.3.2023
- Formate: Buch, eBook, Hörbuch
- Buch-ISBN: 9783426524978