Inhaltsangabe von Kim Wrights „Das Glück kurz hinter Graceland“:
Cory Beth Ainsworth lebt in Beaufort in South Carolina und hält sich seit dem Tod ihrer Mutter vor einigen Monaten als Bluessängerin über Wasser. Zeit ihres Lebens hat die 37-jährige Cory Zweifel an ihrer Herkunft. Berechtigte Zweifel, denn vor eben diesen siebenunddreißig Jahren war ihre Mutter Laura für wenige Monate Backgroundsängerin bei Elvis Presley, sodass ihr Mann Bradley nicht der leiblicher Vater sein kann. Elvis gab ihrer Mama sogar einen Spitznamen: Honet Bear. Nun hat sie das Geheimnis mit ins Grab genommen. Als Cory jedoch im Schuppen ihrer Eltern einen alten Blackhawk findet, keimt der Verdacht wieder auf. Der Wagen war das Lieblingsauto von Elvis, sodass es für Cory nur eine einzige Alternative gibt: Sie muss herausfinden, wer wirklich ihr Vater ist. Gemeinsam mit Hund Lucy, den sie an einer Raststätte aufsammelt, begibt sie sich auf einen Roadtrip durch die USA, der ein klares Ziel besitzt: Graceland!
Kritik zu dem Roman „Glück kurz hinter Graceland“:
Liest man den Klappentext zu „Das Glück kurz hinter Graceland“ denkt man sofort an Frauenliteratur. Das mag Stimmen, doch reduziert man den Roman von Kim Wright nur auf dieses Genre, wird man ihm nicht gerecht. Der Roman ist deutlich mehr. Man mag nach der Beschreibung denken, dass die Frage nach der Identität von Corys leiblichen Vater der Dreh- und Angelpunkt dieser Geschichte ist. Beim lesen stellt man fest, dass er das nicht ist, denn die Wahrheit klärt sich schneller auf, als man anfangs vermutet. Vielmehr erzählt Kim Wright die Story zweier Frauen, die für alle Zeiten miteinander verbunden sein werden. Da ist Cory, die obwohl Mitte dreißig immer noch unreif und stellenweise kindlich ist, was es dem Leser erschwert, diese Figur wirklich zu mögen. Und da ist Corys Mutter. In wechselnden Perspektiven erlebt man einerseits den Roadtrip von Cory mit, bevor es andererseits auf eine Zeitreise ins Jahr 1977 geht. Gerade diese Passagen machen „Das Glück kurz hinter Graceland“ zu einem Lesevergnügen. Jetzt erzählt Kim Wright aus Sicht der Mutter. Viele Zusammenhänge, die ihre Tochter noch herausfinden muss, werden für den Leser bereits deutlich. Vor allem hat der Roman hier seine starken Momente durch das Auftauchen einer besonderen Figur: Elvis! Zwar ist „Das Glück kurz hinter Graceland“ nur eine fiktive Geschichte, doch gerade die Passagen mit dem King sind so gut recherchiert und authentisch, dass man sicher ist, dass es genauso gewesen sein kann.
Nicht ganz so schön ist die Tatsache, dass man sich beim Lektorat weniger Mühe gegeben hat. Ein ums andere Mal passen die Datum- und Wochentagsangaben nicht zusammen. Das ist zwar nicht dramatisch, aber trotzdem ärgerlich. Gar nicht ärgerlich ist der flotte Erzählstil, den Kim Wright hier an den Tag legt. Von der ersten Seite an, verzichtet die Autorin auf ausschweifende Beschreibungen und sucht ihr heil lieber in guten Dialogen und passenden Charakterbeschreibungen.
Mein Fazit zu dem Buch von von Kim Wright.
Wer eine spannende Lektüre erwartet, wird von „Das Glück kurz hinter Graceland“ vielleicht enttäuscht sein. Der Handlungspunkt, der literarische Spannung verspricht, erledigt sich recht schnell. Dafür können die Mutter-Tochter-Geschichte und der damit verbundene Roadtrip durch die USA begeistern. Und wer Elvis Presley als Romanfigur erleben möchte, macht mit diesem Roman ebenfalls nichts falsch.
Das Glück kurz hinter Graceland von Kim Wright bestellen:
Produktinfos:
Verlag: Ullstein Taschenbuch
Seiten: 368