„Ostfriesische Jagd“ von Klaus-Peter Wolf ist der 2. Band, in der Rupert undercover ermittelt.
Um was geht es in „Ostfriesische Jagd“ von Klaus-Peter Wolf?
Liane Brennecke sitzt ein traumatisches Erlebnis in den Knochen. Die Kriminaldirektorin vom BKA hat mit Müh und Not eine Entführung überlegt und sinnt jetzt auf Rache. Nur braucht sie für ihre Vendetta einen Helfer. So kommt Rupert ins Spiel, der erneut in seine Paraderolle schlüpfen Musss: in die von Frederico Müller-Gonzales. Um die Hintermänner ausfindig zu machen, wird Rupert kurzerhand zu Vorstandsvorsitzenden einer Online-Bank gemacht. Allerdings hat er vom internationalen Bankwesen so viel Ahnung, wie der letzte Trainer von Schalke 04 vom Fußballspielen. Bereits die erste Vorstandssitzung wird zu einer Gratwanderung. Hinzu kommen familiäre Probleme und die Tatsache, dass Rupert in seiner Rolle mehr und mehr Gefallen findet, wobei er wie ein moderner Robin Hood das Wohlergehen seiner Kunden im Auge hat.
Kritik zu dem Krimi „Ostfriesische Jagd“:
Der aktuelle Roman von Klaus-Peter Wolf müsste mit einem Warnhinweis versehen werden: Achtung, kriminalistischer Klamauk mit Anspruch! Denn wer hier einen ersten Krimi erhofft und erwartet, wird von „Ostfriesische Jagd“ sicher enttäuscht sein. Zum zweiten Mal macht der erfolgreiche deutsche Schriftsteller den Sidekick seiner eigentlichen Ermittlerin Ann Kathrin Klaasen zur Hauptfigur eines Romans. Und wie es sich für jemanden gehört, der schon immer davon geträumt hat, für das BKA zu arbeiten und aus seiner Bewunderung für Bruce Willis und Humphrey Bogart keinen Hehl macht, legt er gleich gut los: Jeder Kunde seiner Bank soll neben einer süßen Überraschung auch einen bestimmten Betrag auf sein Konto bekommen. Es ist schier zum Brüllen, was sich Rupert alles einfallen lässt. Zumal er sich immer besser mit seiner gemieteten Ehefrau Frauke versteht. Dies ist allerdings seiner echten Frau Beate ein Dorn im Auge. Und genau hier liegt die große Stärke des Klaus-Peter Wolf. Es mag sein, dass er sich in skurrile Ideen verrennt, doch seine Charaktere sind stets ausgefeilt und kommen auf den Punkt. Nicht umsonst ist Rupert schon lange der heimliche Start der Ostfriesenkrimis.
Und so lässt er Rupert auch in seinem zweiten Fall in einem guten Licht dastehen. „Ostfriesische Jagd“ ist voll von überraschenden Ideen und besitzt eine durchaus spannende Handlung. Dass der Roman nur Klamauk ist, wie vielerorts zu lesen ist, bestätigt sich nicht. Dafür gibt es ein Wiederlesen mit vielem Figuren, die man aus dem Serienkomplex des Klaus-Peter Wolf kennt und die hier kurze Gastauftritte haben. Da sind Ann Kathrin Klaasen, Holger Bloem, Monika Tappter oder Dr. Bernhard Sommerfeld. Der Lokalkolorit wurde ebenfalls sehr gut eingefangen, wobei neben Ostfriesland auch die Weltmetropolen Dortmund und Dinslaken eine Rolle spielen. Nebenbei stellt der Autor unter Beweis, dass er über ein gutes Auge und ein noch besseres Gespür verfügt, denn Seitenhiebe auf das menschliche Verhalten in Zeiten einer Pandemie kann er sich nicht verkneifen. Sicher, manche Szenen ufern ein wenig aus, doch unterm Strich bietet dieses zweite Undercover-Auftrag von Rupert viel Spaß.
Nach etwas mehr als vierhundert Seiten legt man „Ostfriesische Jagd“ beiseite und ist mit dem Gelesenen durchaus zufrieden. Gespannt darf man auf das ostfriesische Finale warten, dass sich für den Sommer 2022 abzeichnet und in dem Klaus-Peter Wolf seinen Rupert bestimmt wieder in eine Undercover-Mission schicken wird.
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- Infos über das Buch:
- Serie: Rupert 2
- Verlag: FISCHER
- Seiten: 448
- Veröffentlichung: 1.6.2021
- Formate: Buch, eBook, Hörbuch
- Buch-ISBN: 9783596700073