Anmerkung: „Ostfriesisches Finale“ ist der 3. Band der Reihe „Rupert undercover“ von Klaus-Peter Wolf.
Um was geht es in „Ostfriesisches Finale“ von Klaus-Peter Wolf?
Kommissar Rupert geht in seinem Alter Ego als Drogenboss Frederico Müller-Gonzáles komplett auf und genießt das Doppelleben, dass er auf diese Weise führen kann, in vollen Zügen. Leider stellt sich dabei eine Spur von Größenwahn heraus, denn dank seines erfolgreichen Geschäftsgebarens floriert das Drogengeschäft. Als sich der echte Frederico Gonzáles-Müller bei ihm meldet und Rupert zur echten Mitarbeit zwingt, ist ihm klar, dass es irgendwo einen Maulwurf geben muss. Nur wo? Zusammen mit Ann Kathrin Klaasen und ihren Kollegen versuchen sie alles, um der organisierten Kriminalität in Ostfriesland ein Ende zu bereiten, und Ruperts Leben zu schützen. Und das ist alles andere als einfach, da gleich zwei Serienmörder kräftig mitmischen.
Kritik zu dem Kriminalroman von Klaus-Peter Wolf:
Der durch seine Ostfrieslandkrimis mit Ann Kathrin Klaasen und ihrem Team bekannt gewordene Schriftsteller Klaus-Peter Wolf legt mit „Ostfriesisches Finale“ den fulminanten Schlusspunkt seiner Spin-of-Trilogie „Rupert undercover“ vor, in der, wie der Reihentitel aussagt, nicht Ann Kathrin Klaasen, sondern deren lebenswert chaotischer Kollege Rupert im Mittelpunkt steht. Wer mit den bisherigen beiden Teilen nicht so viel anfangen konnte, wird auch von diesem hier nicht so angetan sein, da die Rupert-Romane neben vier Spannung gleichermaßen eine ordentliche Portion Humor und Wortwitz enthalten.
Wer die ersten beiden Bücher der Reihe mochte, wird sicher seine Freude haben, muss aber sehr aufmerksam am Ball blieben, denn Klaus-Peter Wolf fährt das große Geschütz auf. Ein völlig aus dem Ruder laufender Bandenkampf, zwei durchgeknallte Serienkiller, eine von Rache besessene Kriminaldirektorin und eine zum Todesengel mutierte ehemalige Lehramtsstudentin treiben die Handlung voran. Und mittendrin eine Hauptfigur, der sich für den größten Frauenheld hält, der mehr Liebschaften als Finger an seiner Hand hat, und dessen Unrechtsbewusstsein ein wenig aus dem Ruder gelaufen ist. Es ist ziemlich viel, was der Autor in „Ostfriesisches Finale“ auf seine Leser loslässt und das Ende wird sowohl für den Leser, als auch für einige Figuren vollkommen anders sein, als sie sich das vorgestellt haben.
Was sich hier in der Beschreibung recht klamaukig liest, ist in Wirklichkeit ein spannender, stellenweise sehr brutaler Thriller mit humorigem Einschlag. Und hier zeigt der Schriftsteller auch wieder, dass er sein Handwerk versteht. Die Mischung aus Lokalkolorit, skurrilen Charakteren und einer Portion Humor ist, wenn man sich darauf einlässt, einfach große Klasse. Zumal der Roman ein ungeheures Tempo besitzt, dass es schwer macht, ihn einmal begonnen, aus der Hand zu legen. Hinzu kommt, dass es mit dem zwölfjährigen Pascal noch eine Figur gibt, deren Schicksal dem Leser sicher an die Nieren gehen wird.
Mein Fazit:
Nach rund 460 Seiten legt man das Buch zur Seite und fragt sich, war es das wirklich? Fans der Ostfriesenkrimis werden dem Autor sicher treu bleiben und hoffen, ob es nicht doch noch ein Wiederlesen mit Rupert auf diese Ebene gibt. Aber vielleicht hat der Schriftsteller ja weitere andere Spin-of-Ideen im Kopf. „Rupert undercover: Ostfriesisches Finale“ ist das würdige und überaus spannende und humorvolle Ende der Rupert-Trilogie, die Klaus-Peter Wolf mit diesem Werk beendet. Mit Sicherheit würden sich viele Leserinnen und Leser über eine Fortsetzung freuen.
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- Infos über das Buch:
- Serie: Rupert undercover 3
- Verlag: FISCHER
- Seiten: 464
- Veröffentlichung: 25.5.2022
- Formate: Buch, eBook, Hörbuch
- Buch-ISBN: 9783596706174