Anmerkung: „Affenhitze“ ist der 12 Band der Kluftinger-Reihe von Volker Klüpfel & Michael Kobr.
Um was geht es in „Affenhitze“ von Volker Klüpfel & Michael Kobr?
Ausgrabungen rund um eine Tongrube sorgen in Pforzen für jede Menge Aufregung, zumal die Überreste eines Affen gefunden werden. Die Welt der Paläontologen steht Kopf. Udo, wie der Fund genannt werden, sorgt für großen Medienwirbel. Anlässlich einer Feierstunde, an der sogar der Ministerpräsident anwesend ist, wird dann aber die Leiche von Professor Brunner gefunden. Der Ausgrabungsleiter ist alles andere als beliebt gewesen, sodass die Zahl der Verdächtigen für Kommissar Kluftinger entsprechend hoch ist. Hinzu kommt, dass die Hitze die Ermittlungen in der Tongrube erschwert. Doch nicht nur das. Der eigenbrötlerische Kommissar muss sich noch mit einer Sekte herumschlagen und hat auch privat das eine oder andere Scharmützel zu schlagen.
Kritik zu dem neuen Kluftinger von Klüpfel & Kobr:
Für den zwölften Fall ihres inzwischen schon kultigen Kommissars haben Volker Klüpfel und Michael Kobr einen Buchbrocken auf den Markt gebracht. Gut 550 Seiten und 33 Kapitel sind für einen Kriminalroman eine echte Ansage. Zumal das befreundete Autorenduo in „Affenhitze“ viel Inhalt zu bieten hat. Da gibt es Drohnenflüge und Probleme mit den Wissenschaftlern, die sich im Verlauf von Kluftingers Ermittlungen ergeben.
Da ist seine Frau Erika, die auf einem Flohmarkt Teile von Klufti verkaufen will, was dieser gar nicht amüsant findet. Da gibt es eine dubiose Sekte, die im Handlungsstrang um seinen Sohn eine Rolle spielt, der ein ominös wirkendes Kindermädchen eingestellt hat. Das alles sind viele Baustellen, zwischen denen die beiden Autoren ihre Hauptfigur hin und her pendeln lassen. Obgleich das gewohnt amüsant und kurzweilig verfasst wurde, muss man aufpassen, dass sich hier die Figuren nicht verzetteln.
Sicher ist die telefonische Pizzabestellung von Kluftiger einer der Höhepunkte der Geschichte und auch das Flohmarktduell, dass sich Klufti und Langhammer liefern, ist ein Highlight. Doch an der einen oder anderen Stelle hat man das Gefühl, dass Volker Klüpfel und Michael Kobr zu Getriebenen ihres eigenen Plots werden. Natürlich muss es noch eine Verfolgungsjagd von Kluftiger und mit seiner neuen Kollegin Lucy geben und logischerweise verliert sich Erika im Facebookuniversum, was ebenfalls kritisch betrachtet wird. Das es zudem einen Grundkurs in Paläontologie gibt, ist dann fast schon eine Selbstverständlichkeit.
Puh, wird manch einer denken, das ist aber viel Input. Und ja, genau das ist es. Obgleich der Erzählstil von „Affenhitze“ wunderbar flüssig und die Charaktere liebevoll herausgearbeitet wurden, wäre handlungsmäßig ein Tritt auf die Bremse sicher an der einen oder anderen Stelle hilfreich gewesen. Auffällig ist die Entwicklung, die vor allem die Hauptfigur durchgemacht hat. Kluftinger wirkt deutlich ruhiger und entspannter, was der Figur durchaus dienlich ist.
Der Mordfall an sich ist ebenfalls durchdacht, jedoch werden erfahrene Krimileser ahnen, in welche Richtung die Auflösung geht. Dass es dann genau so kommt, trägt dazu bei, dass sich die Spannung im Rahmen hält. Interessant wird sein, was es mit der Nanny von Kluftingers Enkelin auf sich hat, die zum Ende hin eine elementare Bedeutung bekommt, die hoffentlich im nächsten Band fortgeführt wird.
Mein Fazit:
Insgesamt ist „Affenhitze“ ein lesenswerter Roman um Kultkommissar Kluftiger. Volker Klüpfel und Michael Kobr wissen, was ihre Leser erwarten, obgleich weniger hier noch mehr gewesen wäre. Dieser zwölfte Band ist sicher nicht schlecht, reiht sich aber eher im Mittelfeld der Reihe ein. Trotzdem wird man gespannt dem dreizehnten Roman entgegenfiebern. Einfach, weil man das Menschliche dieser Serie so mag.
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- Infos über das Buch:
- Serie: Kluftinger 12
- Verlag: Ullstein
- Seiten: 560
- Veröffentlichung: 28.4.2022
- Formate: Buch, eBook, Hörbuch
- Buch-ISBN: 9783550201462