Anmerkung: Der Kriminalroman „Totes Moor“ ist der 1. Band der Janosch Janssen-Reihe von Lars Engels.
Um was geht es in „Totes Moor“ von Lars Engels?
Grimmbach in der hessischen Rhön: Während ihrer Abiturfeier verschwindet Matilda Nolte spurlos. Zehn Jahre später wird der junge Kommissar Janosch Janssen von Frankfurt in seinen Heimatort versetzt und an einen Tatort gerufen, an dem zwei Naturforscher statt des Bodenbrüters die Leiche einer Frau gefunden haben – Matilda. Janosch wird brutal mit seiner Vergangenheit konfrontiert, denn Matilda war seine Jugendliebe und sein Vater der Tatverdächtige. Dieser hat den damaligen Verhören nicht standgehalten und ist dadurch in den Selbstmord getrieben worden. Für die Befragungen war Kriminaloberrätin Diana Quester zuständig, die Janosch für den Freitod seines Vaters verantwortlich macht, und die jetzt seine Vorgesetzte ist. Gemeinsam müssen sie versuchen, den Fall zu lösen. Kein leichtes Unterfangen, da die Dorfgemeinschaft von Grimmbach fest zusammensteht und jeder Bewohner ein Geheminis mit sich herumträgt.
Kritik zu dem Roman von Lars Engels:
Der junge deutsche Schriftsteller Lars Engels legt mit „Totes Moor“ den Auftakt seiner Krimireihe um ein Duo vor, dass sich erst einmal zusammenraufen muss und unterschiedlicher kaum sein könnte. Auf der einen Seite Janosch Janssen, der durch den Suizid des Vaters zwar traumatisiert ist, sich aber trotzdem durch seine Vorliebe für hochwertige Tees und das Fantasyabenteuer um den Herren der Ringe als Sympathieträger für den Leser entpuppt. Auf der anderen Seite steht Diana Quester, eine starke und selbstbewusste Frau, die beruflich erfolgreich ist und die für manchen Leser sicher etwas gewöhnungsbedürftig ist.
Allerdings sind beide Figuren von Lars Engels so klar und präzise angelegt, dass es einem leicht fällt, sich im weiteren Verlauf mit beiden anzufreunden. Zumal der Konflikt, den die beiden Protagonisten mit sich herumtragen, zusätzliches Spannungspotenzial besitzt. Sieht Diana ihr damaliges Verhalten heute anders? Erkennt sie Janosch als vollwertigen Polizisten an? Die Antworten auf diese Fragen sorgen dafür, dass man „Totes Moor“ nur schwer aus der Hand legen kann.
Doch auch der Fall an sich weiß zu gefallen. Stück für Stück offenbart Lars Engels die Wahrheit und legt offen, dass jeder in Grimmbach ein Geheimnis hat. Dabei arbeitet der Autor mit zwei Zeitebenen und bleibt einmal in der Gegenwart und thematisiert in der Vergangenheit das Verschwinden von Matilda. Wie bei einem Puzzle fügt sich ein Stein zum anderen. Dabei werden Verbindungen geknüpft, die man als Leser zu Beginn unmöglich auf dem Schirm hatte und die für den einen oder anderen Überraschungsmoment sorgen.
Auch der Schauplatz, das Rote Moor in der hessischen Rhön wurde gut gewählt. Der lokale Charakter wird von Lars Engels ausgezeichnet eingefangen und ist ein weiterer Garant für das Gelingen von „Totes Moor“. Hinzu kommt der unaufgeregte, aber präzise und gut zu lesende Schreibstil, der Anleihen bei manch nordischem Kollegen nimmt, jedoch eine eigene Handschrift trägt.
Der Schriftsteller legt mit diesem Kriminalroman ein überaus stimmiges, flott zu lesendes Debüt vor, dass ihn auf Anhieb in die erste Riege der deutschen Krimiautoren katapultiert. Ein starker Auftakt, nach dem man sich auf den zweiten Fall von Janosch Janssen und Diana Quester nur freuen kann.
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- Buchinfos:
- Serie: Janosch Janssen 1
- Verlag: Ullstein
- Seiten: 384
- Veröffentlichung: 26.1.2023
- Formate: Buch, eBook, Hörbuch
- Buch-ISBN: 9783548066271