Anmerkung: „Spinnennetz“ ist der 9. Band der Joona Linna-Reihe von Lars Kepler.
Um was geht es in dem neuen Buch von Lars Kepler?
In einer Rehabilitationsklinik erholt sich Saga Bauer von den Folgen ihres letzten Einsatzes, den sie fast mit dem Leben bezahlt hätte. Eigentlich will sie im Anschluss einen Job in einer Detektei annehmen, doch noch während des Klinikaufenthaltes bekommt Saga eine Postkarte. Mit dieser wird ihr angekündigt, dass in einer roten Pistole neun weiße Kugeln auf ihre Opfer warten. Eine Kugel sei für Joona Linna bestimmt. Da die Karte mit Arthur K. Jewel unterschrieben ist, nimmt Sage das Ganze nicht sonderlich ernst. Bei der Unterschrift handelt es sich um ein Anagramm des verstorbenen Serienmörders Jurek Walter und Saga weiß, dass dieser mit Sicherheit keine Opfer mehr umbringen wird. Trotzdem passiert ein erster Mord. Als Saga auch noch Hinweise auf das Opfer und den Tatort des nächsten Verbrechens bekommt, beginnt für sie und Joona Linna ein perfider Wettkampf gegen die Zeit.
Kritik zu dem Roman „Spinnennetz“ von Lars Kepler:
Wer sich für nordische Thriller interessiert, dem ist der Name Lars Kepler sicher ein Begriff. Unter diesem Pseudonym hat das schwedische Ehepaar Alexandra und Alexander Ahndoril bisher acht Romane um ihre Hauptfigur Joona Linna verfasst. Alles begann 2012 mit „Der Hypnotiseur“. Ein Weltbestseller, der in mehr als dreißig Sprachen übersetzt wurde und Grundstock für eine Serie wurde, die zahlreiche Literaturpreise gewonnen hat. Nach drei Jahren Funkstille kommt jetzt mit „Spinnennetz“ der neunte Roman der Reihe. Und es ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Brocken. Fast 660 Seiten umfasst das gebundene Buch, was für einen Thriller eine echte Ansage ist. Gelingt es dem Autorenduo die Spannung über eine solche Distanz, noch dazu beim neunten Band aufrecht zu erhalten?
Bereits mit dem ersten Kapitel kann Lars Kepler die Neugier und das Interesse ihrer Leserschaft gewinnen. Was folgt, ist eine kontinuierliche Steigerung der Dramatik und eine Schlaufe, die sich um Saga und Joona immer fester zuzieht. Zahlreiche Menschen aus ihrem Umfeld werden ermordet, was den Druck deutlich erhöht, den Fall zu lösen. Ein Druck, den der Leser dank kurzer Kapitel, etlicher Perspektivwechsel und rasanten Entwicklungen gut zu kompensieren weiß. Sicher ist es hilfreich, die vorherigen Bände zu kennen, um alle Zusammenhänge in „Spinnennetz“ gleichwohl zu erfassen. Ein Muss ist es aber wahrlich nicht. Stück für Stück rücken die beiden Protagonistinnen der Wahrheit näher. Das alles gipfelt in ein schier atemlos machendes Finale. Da hier einige Dinge aus früheren Büchern verraten werden, ist spätestens jetzt auch das Interesse der Leserschaft angestachelt, die in diesem Roman das erste Buch von dem Autor in den immer noch feuchten Händen halten.
Allein für die Tatsache, dass man nach acht Bänden das Gefühl hat, diesen Roman in einem Rutsch durchlesen zu müssen, gebührt dem Lars Kepler Dank. Krimis werden ja aus den Gründen gelesen, dass wir Menschen gerne einen Blick in die Abgründe der menschlichen Seele werfen. Warum wird ein Opfer ausgesucht? Wer ist das nächste Opfer? Genau mit dieser perfiden Angst spielt das Autorenduo hier in Perfektion.
Fans der Joona-Linna-Reihe werden das neue Werk von Lars Kepler sicher feiern. Wer das erste Mal in diese Welt eintaucht, wird von „Spinnennetz“ ebenfalls begeistert sein. Krimis dieser Klasse, noch dazu bei diesem Umfang sind doch eher sparsam gesät. Daher ist dieser Thriller ein Muss für jeden Genreliebhaber.
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- Buchinfos:
- Serie: Joona-Linna 9
- Verlag: Lübbe
- Seiten: 656
- Veröffentlichung: 27.1.2023
- Formate: Buch, eBook, Hörbuch
- Buch-ISBN: 9783785728079