Um was geht es in „Der Ozean unserer Erinnerung“ von Lucy Clarke?
Seit dem Tod ihrer Eltern ist das Geschwisterpaar Lori und Erin aneinandergerückt. Diese Verbundenheit haben sie mit einem Schwur besiegelt. Jetzt wollen die beiden einen traumhaften Urlaub auf den Fidschi Inseln verbringen. Auf dem Weg dorthin kommt es zu einem Streit zwischen den Schwestern, der derart eskaliert, dass Lori die letzte Etappe ihrer Reise alleine antritt und in die Propellermaschine steigt. Auf dem Weg passiert das Unmögliche: Die Maschine verschwindet vom Radar. Die sofort eingeleitete Suchaktion bleibt erfolglos und für die Behörden ist klar, dass niemand überlebt hat. Erin steht unter Schock und sucht selbst nach ihrer Schwester. Zwei Jahre bliebt diese Suche ergebnislos, bis es plötzlich ein Lebenszeichen des Piloten gibt, der das Unglück scheinbar überlebt hat. Heißt das, dass auch Lori noch lebt? Erin braucht Gewissheit und begibt sich auf die Fidschi-Inseln, um nach Antworten zu suchen.
Kritik zu dem Roman „Der Ozean unserer Erinnerung“:
Lucy Clarke legt mit „Der Ozean unserer Erinnerung“ ihren neuen Roman vor, der, wie ihre anderen Werke, eine Geschichte über Liebe, Verrat und Geheimnisse erzählt. Im Wechsel erlebt man die Ereignisse aus Erins und aus Loris Sicht mit, wobei die Autorin bei dem Erzählstrang um Erin mit einer Ich-Erzählerin arbeitet. Diese ist bestens dafür geeignet, um die besondere Beziehung, welche die beiden Schwestern haben, anschaulich und detailliert abzubilden. Natürlich geht es gleichermaßen um die Frage, was mit Flug FJ209 passiert ist.
Auch der Handlungsstrang aus Sicht von Lori ist wie geschaffen dafür, das Verhältnis der beiden Schwestern darzustellen. Leider hat Lucy Clarke die anderen Protagonisten etwas vernachlässigt, die eher blass und farblos wirken, was den Lesespaß aber nicht wirklich mindert. Der Plot von „Der Ozean unserer Erinnerung“, der Elemente aus „Lost“ und „Cast Away“ beinhaltet, ist zu sehr durchdacht. An jedes Kapitelende hat die Autorin kleine und größere Cliffhanger gesetzt, die den ohnehin schon hohen Spannungsbogen noch weiter steigern. Ein ums andere Mal gibt es Wendungen, die nicht nur Erin schockieren, sondern den Leser immer wieder überraschen, der natürlich fleißig mitraten kann, was mit Lori wirklich passiert ist. Und so gibt es dann auch eine Auflösung, die man in dieser Form mit Sicherheit nicht erwartet hat. Große Emotionen sind hier vorprogrammiert und Lucy Clarke schafft es eindrucksvoll, weibliche wie männliche Leser zu Tränen zu rühren.
Erwähnenswert ist zudem der mitreißende Schreibstil der Autorin, welcher Lori und Erin äußerst plastisch macht. Insbesondere die Beziehung der beiden Schwestern wird hier sehr anschaulich transportiert. Doch auch der Schauplatz Fidschi ist überaus bildhaft und stimmungsvoll, sodass man in diese Atmosphäre eintauchen kann.
Mein Fazit zu dem Buch:
Wer die bisherigen Romane von Lucy Clarke mochte, wird auch von „Der Ozean unserer Erinnerung“ nicht enttäuscht sein. Aufgrund der Tatsache, dass manche Figuren etwas eindimensional sind, erreicht er nicht die Klasse ihres Bestsellers „Das Haus, das in den Wellen verschwand“, allerdings besitzt die emotionale und packende Geschichte von Lori und Erin genug Tiefe, um spannenden und überaus kurzweiligen Lesegenuss zu garantieren.
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- Buchinfos:
- Serie: Keine
- Verlag: Piper
- Seiten: 464
- Veröffentlichung: 28.7.2022
- Formate: Buch, eBook
- Buch-ISBN: 9783492063067