Um was geht es in „Morgen und die Ewigkeit danach“ von Manuela Inusa?
Mount Hopeful – so heißt das Zuhause auf Zeit von Nathalie und Lucas. In der psychiatrischen Einrichtung mit dem so hoffnungsvoll klingenden Namen sind sie beide derzeit untergebracht. Es gibt Gründe, weshalb sie momentan nicht zu Hause leben können. Beide lernen sich dort kennen und ahnen nicht, dass sie weit mehr verbindet, als nur der Grund für ihren Aufenthalt. Nathalie leidet unter dem Tod ihres kleinen Bruders, an dem sie sich selbst die alleinige Schuld gibt. Sie spricht nicht mehr. Erst durch Lucas findet sie wieder Worte und fängt an, die Vergangenheit aufzuarbeiten. Während Lucas wieder Lebensmut sammeln muss, erkennt Nathalie, dass er ihre Hilfe dringend braucht. Es dauert, bis sie beginnen einander zu vertrauen. Aber nach und nach erkennen die beiden, dass sie sich guttun und nur gemeinsam in eine hoffnungsvolle Zukunft starten können. Während Nathalie der Liebe eine Chance geben will, fällt es Lucas schwer, sich diesen neuen Gefühlen zu stellen.
Kritik zu „Morgen und die Ewigkeit danach“:
Manuela Inusa wagt sich mit „Morgen und die Ewigkeit danach“ auf das Terrain der Young-Adult-Romane. Um es direkt vorweg zu nehmen: Es ist ihr absolut gelungen. Dass sie gefühlvoll schreiben kann, hat sie mit ihren bisherigen Romanen bereits bewiesen. Aber in diesem Fall hat sie gezeigt, dass sie sich auch in die Lage junger Menschen hervorragend hineinversetzen kann. Sie bietet einen äußerst interessanten Einblick in die Psyche ihrer beiden Hauptprotagonisten und lässt uns an deren Höhen und Tiefen teilhaben. Dabei beweist Manuela Inusa, dass sie mit der schwierigen Thematik um psychische Erkrankungen sehr sensibel umgehen kann und dennoch nichts beschönigen oder kleinreden muss. Sie beschreibt ein Szenario, das jeden treffen kann.
Dabei setzt sie in „Morgen und die Ewigkeit danach“ auf die Ich-Perspektive von Nathalie. Wahrscheinlich ist dies ein Grund dafür, weshalb alles beim Lesen so nah erscheint und zutiefst berührt. Obwohl die Einrichtung als durchgängiges Setting anfangs gewöhnungsbedürftig erscheint, hat die Autorin es dennoch verstanden, viele Facetten darzustellen. So wurde die erwartete triste Atmosphäre immer wieder durch kleine Geschehnisse aufgelockert. Natürlich ist Manuela Inusa keine Therapeutin, und vielleicht laufen die Dinge im wahren Leben auch anders. Aber das ist die Freiheit der Autorin, die einfach auf ihre Art auf diese Thematik aufmerksam macht. Sie lässt ihre Leser ein Wechselbad der Gefühle durchleben und lässt sie am Genesungsprozess von Nathalie und Lucas teilhaben.
Wie immer wählt sie ihre Worte mit Bedacht. Sie schreibt sehr emotional und berührend. Gleichzeitig beschreibt sie die vorherrschende Atmosphäre sehr detailliert, ohne dabei ins Langatmige abzudriften. Mit ihrem Roman zeigt die Schriftstellerin, wie wichtig Familie und Freunde sind. Jeder braucht diese Unterstützung, um auch in schwierigen Situationen zurück ins Leben zu finden.
Mein Fazit zu dem Roman von Manuela Inusa:
Manuela Inusa hat mit „Morgen und die Ewigkeit danach“ gezeigt, dass sie auch tiefgründige Jugendliteratur schreiben kann. Sie zeichnet ein eindrucksvolles Porträt zweier junger Menschen, die durch das Schicksal auf seltsame Weise miteinander verbunden sind. Dieser Roman lässt viele Dinge in einem anderen Licht erscheinen. Vielleicht sorgt er sogar dafür, verständnisvoller miteinander umzugehen. Dafür gibt es eine ganz klare Leseempfehlung.
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- Buchinfos:
- Serie: keine
- Verlag: cbt
- Seiten: 320
- Veröffentlichung: 13.4.2021
- Formate: Buch, eBook
- Buch-ISBN: 9783570313800