Der Thriller „Krähentochter“ ist das 3. Buch (chronologisch aber Band 1) der Berling und Pedersen-Reihe von Maria Grund.
Um was geht es in „Krähentochter“ von Maria Grund?
Småland im März 1986. Wo in anderen Ländern bereits die ersten Frühlingsboten zu sehen sind, hängt in der schwedischen Landschaft morgendlicher Eisnebel über den Seen, der die frisch ausgebildete Polizistin Sanna Berling an leblose Augen erinnert. Und der Assoziationen an einen grausamen Fund weckt, der vor zwei Jahren hier gefunden wurde. In zwei weißen Koffern sind damals die blutigen Überreste eines Mädchens zu Tage getreten. Der Täter wurde geschnappt und sitzt seitdem im Gefängnis. Als wieder ein Mädchen verschwindet, stellt Sanna auf eigene Faust Nachforschungen an. Dabei stößt sie auf Unstimmigkeiten in den zurückliegenden Ermittlungen und auf eine massive Ablehnung der Dorfbewohner, die Sanna mit Misstrauen begegnen. Doch die junge Polizistin gibt nicht auf, denn sie merkt, dass hier ein Geflecht aus Lügen und Geheimnissen existiert, dass es zu durchdringen gilt, wenn sie das Mädchen retten möchte.
Kritik zu dem Roman von Maria Grund:
Die in einem Vorwort von Stockholm geborene Autorin Maria Grund stürmte mit ihren Krimis „Fuchsmädchen“ und „Rotwild“ auch in Deutschland die Bestsellerliste. Jetzt legt sie mit „Krähentochter“ den dritten Roman um ihre Ermittlerin Sanna Berling vor. Ein Roman, der etwas losgelöst von den ersten beiden zu sehen ist, da die Handlung in der Vergangenheit angesiedelt ist und die Ereignisse vom Beginn ihrer kriminalistischen Laufbahn erzählt. Daher kann der Thriller auch gut ohne Vorkenntnisse der vorherigen Bücher gelesen werden.
Dreh- und Angelpunkt ist Sanna Berling. Wer die Figur bereits kennt, weiß, dass es sich um eine brillante Ermittlerin handelt, die über ausgeprägte analytische Fähigkeiten verfügt. Das zeigt sie auch schon zu Beginn ihrer Laufbahn in diesem Fall. Sie lässt nichts unversucht, um den Bewohnern des Dorfes Augu immer wieder auf den Zahn zu fühlen. Dabei hat sie jede Menge eigene Dämonen, gegen die sie ankämpfen muss. Überaus einfühlsam zeichnet Maria Grund hier das Bild ihrer Protagonistin, mit der sich der Leser durchaus identifizieren kann.
Und so liegt der Fokus von „Krähentochter“ bei Sanna und ihren Ermittlungen. Sehr gekonnt baut die Autorin einen Spannungsbogen auf. Als ehemalige Drehbuchautorin, die in New York und London gelebt und gearbeitet hat, hat sie natürlich ein ausgeprägtes Gespür für das szenenhafte, bildliche Schreiben, was sich hier positiv bemerkbar macht. Die Mischung aus nordischer Atmosphäre, in der die tiefen Nebel und die Kälte eingebunden werden und angloamerikanischem Tempo mit gut aufgebauter Spannung harmonieren in diesem Thriller miteinander.
Schon die Eröffnung zieht den Leser in die Story hinein. Der folgende Aufbau ist mit viel psychologischen Geschick entworfen worden. Wenn man als Leser glaubt, die Wahrheit zu kennen, gibt es noch einen Winkelzug, der die Handlung in eine andere Richtung führt. So sind die etwas mehr als dreihundert Seiten überaus kurzweilig und gipfeln in ein stimmiges und packendes Finale.
Wer die ersten beiden Bücher von Maria Grund gelesen hat, wird von „Krähentochter“ begeistert sein. Der Thriller erzählt eine frühere Geschichte von Sanna Berling kann daher auch gut als Einstieg in die Reihe benutzt werden. So oder so ist hier spannende Krimiunterhaltung garantiert.
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- Infos über das Buch:
- Serie: Berling und Pedersen 3
- Verlag: Penguin
- Seiten: 352
- Veröffentlichung: 1.2.2024
- Formate: Buch, eBook, Hörbuch
- Buch-ISBN: 9783328110705