Der Krimi „Nachtfrost“ ist der dritte Band der Kommissar Selig-Reihe aus der Feder von von Markus Stromiedel.
Inhaltsangabe von Markus Stromiedels „Nachtfrost“:
Der Berliner Kriminalhauptkommissar Paul Selig staunt nicht schlecht, als eines Tages ein Mann in seinem Büro erscheint, um den Mord an seiner Person zu melden. Selig hält das alles für einen schlechten Scherz und schickt den Mann weg. Am nächsten Tag muss der Kommissar erfahren, dass es sich nicht um einen Scherz gehandelt hat: Der Mann wird ermordet in seiner Wohnung aufgefunden. Dem Hauptkommissar wird klar, wie ernst er die Warnung hätte nehmen müssen. Die Spuren am Tatort führen genau zu der Person, den der Tote zuvor beschuldigt hatte: Den Sicherheitsspezialisten Erhard Lasnik, der sofort verhaftet wird. Damit scheint der Fall gelöst. Doch Hauptkommissar Selig ist von Lasniks Schuld nicht überzeugt. Das alles scheint ihm zu einfach, zu perfekt. Er bohrt weiter und stößt in seinen Ermittlungen auf einige überraschende Wendungen. Diese reichen in die jüngere Vergangenheit der deutsch-deutschen Geschichte und betreffen auch seine Familie.
Kritik zu dem Roman „Nachtfrost“:
Nach „Zwillingsspiel“ und „Feuertaufe“ ist „Nachtfrost“ der dritte Roman um den Berliner Kriminalhauptkommissar Paul Selig. Acht lange Jahre mussten die Leser auf diesen neuen Fall warten, da sein Schöpfer, der Autor Markus Stromiedel, sich in der Zwischenzeit im Jugendbuchbereich verdingte oder andere Thriller zum Leben erweckte. Nun also doch die Rückkehr zu dem Mann, der seinerzeit das Autorendebüt des Markus Stromiedel markierte. Und es scheint, als sei die Zeit stehengeblieben. „Nachtfrost“ knüpft, was die Spannung, den Aufbau der Geschichte und die Glaubwürdigkeit der Figuren angeht, da an, wo der letzte Roman „Feuertaufe“ aufgehört hat. Stromiedel gehört zu den deutschen Schriftstellern, die es scheinbar mühelos schaffen, packende und schlüssige Krimiplots zu erzählen, die nicht nur von der Stange kommen. Natürlich versteht der Autor sein Handwerk. Als Schöpfer des Kieler Tatortkommissars Borowski, ist Markus Stromiedel das szenische Schreiben gewöhnt. Genau das kommt dem Leser bei diesem Krimi zu Gute.
Paul Selig wird in einen Spionagestrudel gezogen, der auch vor seiner eigenen Familie nicht halt macht. Sein Vater spielt eine wichtige Rolle, zumal die Frage, ob dieser zu Mauerzeiten ein Doppelagent war, Seligs gesamte Existenz in ihren Grundmauern erschüttert. Es ist aber nicht nur der Fall an sich, der „Nachtfrost“ so lesenswert macht. Markus Stromidel hat einen Kosmos erschaffen, der zudem das Privatleben von Paul Selig tangiert. So muss er sich um seinen Sohn Tobias kümmern und sich darüber klar werden, was seine Kollegin Maria von ihm möchte. Hinzu kommt, dass Seligs Sprachfehler ihm ein ums andere Mal im Weg steht. Um alle Zusammenhänge zu erkennen und zu verstehen, ist es natürlich von Vorteil, wenn man die ersten beiden Paul-Selig-Fälle kennt. Insbesondere was das Verhältnis der einzelnen Figuren zueinander angeht. Aber auch ohne diese Vorkenntnisse, kann man „Nachtfrost“ bequem lesen, da Markus Stromiedel es schafft, alle Leser gleichermaßen abzuholen und in seine gut durchdachte und recherchierte Geschichte zu führen.
Mein Fazit zu „Nachtfrost“:
Wer einen packenden deutschen Kriminalroman sucht, der eine sich steigernde und überraschende Handlung erzählt und zudem mit interessanten und vielschichtigen Figuren ausgestattet ist, kann sich „Nachtfrost“ bedenkenlos zulegen. Ein starker Krimi, der den ersten beiden Bänden in nichts nachsteht. Bleibt zu hoffen, dass Markus Stomiedel nicht wieder acht Jahre braucht, um Paul Selig mit den Ermittlungen in einem Fall zu beauftragen.
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