Inhaltsangabe von „Die Lüge“ von Mattias Edvardsson:
Stella Sandell ist ein normales, neunzehnjähriges Mädchen, das mit seinen Eltern in der schwedischen Stadt Lund lebt. Sie träumt von einer Asienreise, für die sie sich das Geld zusammenspart. Mit ihren Eltern wohnt Stella noch unter einem Dach. Das Verhältnis zu ihrem Vater Adam und ihrer Mutter Ulrika ist so, wie das der meisten Erziehungsberechtigten zu ihren Kindern, wenn sie in diesem Alter sind. Stella geht ihre eigenen Wege, ohne das ihre Eltern etwas dagegen haben. Dann passiert das Unmögliche: Stella wird die Hauptverdächtige in einem Mordfall. Das Opfer ist Chris Olsen. Der Geschäftsmann wurde niedergestochen und alle Indizien sprechen für Stella als Täterin. Doch ist sie wirklich zu einem Mord fähig?
Kritik zu dem Thriller „Die Lüge“:
Nicht noch ein schwedischer Thrillerautor mag mancher Leser angesichts der Veröffentlichung von „Die Lüge“ denken, mit dem Mattias Edvardsson auf dem deutschsprachigen Buchmarkt debütiert. Auch die zum Teil überschwänglichen Lobeshymnen aus seiner Heimat, mit denen das Werk hierzulande beworben wird, sind so ungewöhnlich nicht. Kleckern gehört bekanntlich zum Handwerk. Und doch kann man jeden Fan spannender Unterhaltungsliteratur empfehlen, sich intensiver mit diesem Roman zu beschäftigen.
Natürlich steht die Suche nach der Wahrheit im Mittelpunkt der Geschichte. Betrachtet man nur diesen Aspekt, bietet „Die Lüge“ nicht viel mehr als unzählige andere Thriller auch – meint man zunächst, doch Mattias Edvardsson gelingt das Kunststück, klassische Elemente moderner, meist amerikanischer Thriller (kurze Kapitel, zahlreiche Cliffhanger) mit dem Gespür der nordischen Krimiautoren für atmosphärische Plots und glaubhafte Figuren zu kombinieren. Im Blickpunkt steht die Familie Sandell. Der Autor lässt jedes Familienmitglied zu Wort kommen. Das fängt bereits mit dem Prolog an, der aus Sicht des Vaters verfasst ist und der damit endet, dass dieser überlegt, welche Aussage er gleich vor Gericht machen wird. In allen Perspektiven arbeitet Edvardsson mit einem Ich-Erzähler, der genau richtig eingesetzt wird.
Der Titel des Romans bezieht sich nicht auf eine einzige Lüge, sondern eher auf die Frage, wie weit man für die Menschen geht, die man liebt. So bekommt der Leser ein schier atemberaubendes Geflecht aus unterschiedlichen Ansichten und Motiven vorgesetzt, bei denen es stets darauf ankommt, aus welcher Sicht gerade erzählt wird. Insbesondere für Stellas Vater Adam, der als Pfarrer arbeitet, ist es ausgesprochen wichtig, seine Tochter zu beschützen, zu der er von jeher ein inniges Verhältnis hatte. Auch Stellas Freundin Amina spielt in diesem, mit zunehmender Dauer, immer dramatischer werdenden Plot eine nicht unwesentliche Rolle. Zumal es Mattias Edvardsson bis zum Schluss gelingt, die Wahrheit vor dem Leser zu verbergen. Man sieht nur das, was der Autor will. Wenn das passiert, kann man mit Fug und Recht behaupten, dass der Verfasser der Geschichte alles richtig gemacht hat.
Mein Fazit zu „Die Lüge“:
Wer spannende Krimis mag, wird mit „Die Lüge“ einen Roman bekommen, der abgekaute Fingernägel und schlaflose Nächte garantiert. Den Namen Mattias Edvardsson wird man sich merken müssen. Zumindest legt der Schwede mit diesem Thriller einen echten Pageturner vor. Ein Familiendrama allererster Güte, dass durch den flotten Erzählstil und einen ausgeklügelten Plot begeistert. Das am Ende auch noch der Mord aufgeklärt wird, ist in Anbetracht des Lügengeflechts, das zuvor gesponnen wurde, fast schon Nebensache. Wer in diesem Jahr nur einen Thriller lesen will, sollte diesen unbedingt in die engere Auswahl ziehen.
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