Rezension zu „Inspector Zima und die bittere Pille“ von Patrick Osborn

Anmerkung: Der Kriminalroman „Inspector Zima und die bittere Pille“ ist der erste Band der Inspector Zima-Reihe von Patrick Osborn.

Um was geht es in „Inspector Zima und die bittere Pille“?

Ein Neuanfang hat seine Gründe. Doch Roderick Zima ist nicht der Typ, der gern darüber spricht. Er will London abhaken und auf Jersey Fuß fassen. Als kurz nach seiner Ankunft eine Leiche auftaucht, ist sein kriminalistischer Spürsinn sofort gefordert. Obwohl seine neuen Kollegen längst nicht davon überzeugt sind, dass es sich um eine Straftat handelt, geht Inspector Zima von einem Verbrechen aus. Sein neues Team unterstützt ihn anfangs eher widerwillig. Schließlich sieht ein Brand auf einem Campingplatz doch eher nach einem Unfall als nach einer Straftat aus. Als immer mehr Unstimmigkeiten ans Licht kommen, sind die Qualitäten jedes einzelnen Teammitglieds gefragt. Der Mörder darf nicht entkommen!

Kritik zu dem Kurz-Krimi von Patrick Osborn:

Patrick Osborn hat mit „Inspector Zima und die bittere Pille“ einen klassischen Kriminalroman auf den Markt gebracht. Er liest sich geradezu rasant, sodass quasi im Handumdrehen eine Art Ernüchterung folgt: Der Kurz-Krimi ist schon zu Ende. Schade, denn der Inspector und sein ungewöhnliches Team machen Lust auf viel mehr. Bleibt nur zu hoffen, dass der Autor schnell nachlegen wird.

Ein besonderes Merkmal dieses Schriftstellers ist die Gestaltung außergewöhnlicher Charaktere. Auch wenn einige von ihnen in diesem Roman noch ein wenig als Randfiguren zu erleben waren, hoffe ich, sie bald besser kennenlernen zu dürfen. Jeder einzelne Protagonist birgt ein enormes Potenzial, das unbedingt ausgeschöpft werden sollte. Obwohl sie so unterschiedlich sind, haben sie doch eines gemeinsam: Sie haben Ecken und Kanten und müssen sich immer wieder großen Herausforderungen stellen und dabei über sich hinauswachsen.

Der Autor nimmt seine Leser mit auf die Insel und transportiert mit lebendigen Beschreibungen das Jersey-Flair in die heimischen Wohnzimmer. Er schreibt temporeich und packend. Der Fall selbst ist klug konstruiert und begeistert mit einigen überraschenden Wendungen. So entsteht zwar im Laufe der Geschichte eine gewisse Ahnung, die aber erst ganz zum Schluss bestätigt und mit interessanten Details ergänzt wird.

Clever gestreute Fährten lenken die Aufmerksamkeit immer wieder in unterschiedliche Richtungen. Was anfangs plausibel erscheint, wird wenig später unmöglich. Patrick Osborn versteht sein Handwerk. Er haucht dem klassischen Kriminalroman wieder frischen Wind ein. Alles in allem bleibt nur zu hoffen, dass es sich bei „Inspector Zima und die bittere Pille“ um den Auftakt zu einer größer angelegten Reihe handelt.

Mein Fazit:

Trotz geringer Seitenanzahl lohnt es sich, diesen Kriminalroman von Patrick Osborn zu lesen. Der Autor belohnt mit ungewöhnlichen Protagonisten und eindrucksvollen Beschreibungen seines Settings. Schon nach wenigen Seiten habe ich die Seeluft der Insel regelrecht gespürt. Die spannende Geschichte macht definitiv Lust auf mehr.

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