Über Stephen King
Der erste Horrorroman (Carrie) von Stephen King erschien 1974. Gut 40 Jahre (!) später schreibt King immer noch Romane, die seine Fans begeistern. Auch wenn King zwischendurch Phasen hatte, in denen seine Romane schwächer waren, so sind die Kritiken der letzten Romane (Doctor Sleep, Mr. Mercedes) wieder wesentlich besser geworden. Wie sieht es mit dem aktuellen Roman Revival von Stephen King aus? Ich war gespannt und habe Kings neuen Roman „Revival“ binnen weniger Tage gelesen und hier ist nun die Rezension, die euch die Kaufentscheidung erleichtern soll.
Der Inhalt von Kings Revival:
Revival von Stephen King beginnt seine Geschichte Ende 1962. Charles Jacobs zieht – gemeinsam mit seiner Frau – nach Harlow. Harlow, eine kleine Stadt inmitten von Maine, erlebt eine örtliche Reformation. Schlussendlich zieht Charles Jacobs, der neue Reverend, die Massen in seinen Bann. Auch der junge Jamie Morton und seine Freunde sind begeistert über die Messen des neuen Geistlichen. Morton soll aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen, dass Jacobs nicht nur in den 1960er Jahren eine wesentliche Rolle in seinem Leben spielen wird.
Denn nachdem Jacobs – nach einer Familientragödie – Gott abschwört und Harlow verlässt, begegnet ihm Jamie Jahre später wieder. Jamie, bereits drogenabhängig und kurz vor dem körperlichen Verfall, findet in dem ehemaligen Reverend seine letzte Hoffnung. Beide schließen einen Pakt, der nicht nur für eine „Wiedergeburt“ Mortons sorgt, sondern auch dafür verantwortlich ist, dass Jamie – Jahrzehnte später – wieder von Jacobs kontaktiert wird.
Kritik zu Revival von Stephen King:
„Revival“ erinnert auf den ersten 100 Seiten an eine richtig gute Stephen King-Geschichte. Stephen – der Meister des Schreckens – King schaffen es seit Jahrzehnten Bücher, welche auf den ersten hundert Seiten alltägliche Situationen beschreiben, die jeder von uns kennt.
Und wir warten alle darauf, wann endlich die Grenze des Übernatürlichen überschritten wird und Stephen King seine Messer schleift. So ist es auch bei „Revival“. Während der Roman zu Beginn alle King-Klischees erfüllt (Kinder, Religion, Freundschaft, Tragödie), betritt der Altmeister des Horrors – im Laufe der Geschichte – neue Wege. Und jene Wege führen „Revival“ in eine Gasse, welche sogar (stellenweise) an Lovecraft erinnern.
Es gibt wohl nur wenige Werke von King, die derart übernatürlich mysteriös sind, dass sie den Leser vergessen lassen, dass alles aus einer „alltäglichen Situation“ entstanden ist. Natürlich baut der Meister des Horrors Stephen King auch immer wieder Verknüpfungen seiner anderen Romane mit ein. Da dürfen Anspielungen auf die „Dunkle Turm“-Reihe genauso wenig Fehlen wie etwa Verknüpfungen zu „Joyride“ oder „Shining“.
Fazit zu Revival von Stephen King:
„Revival“ legt einen wunderbaren 100-Seiten-Start hin. Zu Beginn war es mir nicht möglich das Buch wegzulegen; die Geschichte rund um den jungen Jamie Morton und Reverend Jacobs, sein Familienunglück und die „Messe“, die alles veränderte, hat mich in den typischen Stephen King-Bann gezogen. Leider erfüllte der Mittelteil nur bedingt meine Erwartungen. Der drogenabhängige Jamie, die Strom-Experimente des ehemaligen Reverends – vielleicht war es die gesamte Thematik, die mich nur bedingt angesprochen hat. Vielleicht hat King auch die Themen Drogensucht, religiöser Fanatismus und Kinderhelden derart ausgereizt, dass ich es nicht mehr lesen mag. Dennoch überzeugt „Revival“ im letzten Drittel. Während Stephen King immer wieder nachgesagt wurde, dass seine Enden zu abrupt und abgehackt sind, hat er hier tatsächlich einen Ausgang geschaffen, den wohl kein Leser erwarten würde …
Insgesamt betrachtet ist der Roman „Revival“ wieder ein lesenswertes Buch vom Altmeister King!
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Revival von Stephen King bestellen:
Produktinfos:
Verlag: Heyne
Seiten: 512