Anmerkung: „Gwendys Zauberfeder“ ist der 2. Band der Gwendy-Reihe. An Band eins und drei hat Stephen King mitgewirkt.
Um was geht es in „Gwendys Zauberfeder“ von Richard Chizmar?
Vor mehr als zwanzig Jahren hatte Gwendy Peterson mit einem Mann Kontakt, der ihr einen besonderen Wunschkasten anvertraut hat. Inzwischen ist sie eine erfolgreiche Schriftstellerin und arbeitet zudem als Kongressabgeordnete. Ihr Leben läuft, so ihr persönlicher Eindruck, als Ehefrau und Mutter in geordneten Bahnen. Doch plötzlich taucht der Mann wieder auf und händigt ihr den Wunschkasten ein weiteres Mal aus. Genau zu dieser Zeit ist Sherrif Ridgewicks damit beschäftigt, ein junges Mädchen zu suchen, welches spurlos verschwunden ist. Zusammen mit dem Wunschkasten kommt Gwendy in ihrer Heimatstadt Castle Rock an, wo sich der Wunsch manifestiert, dass man das Mädchen finden und den Entführer zur Strecke bringen kann. Vor allem, da Gwendy ein überaus persönliches Motiv hat, auf die Kräfte des Wunschkastens zu vertrauen.
Kritik zu dem Buch von Richard Chizmar:
Richard Chizmar legt mit „Gwendys Zauberfeder“ den zweiten Roman vor, in dessen Mittelpunkt Gwendy Peterson steht. Den Auftakt Gwendys Wunschkasten hat der Autor noch gemeinsam mit Stephen King verfasst. Diesmal ist der King of Horror nur dahingehend beteiligt gewesen, dass er sich für das sechsseitige Vorwort verantwortlich zeichnete. Der eigentliche Plot von diesem Roman setzt, wie man schon erahnen kann, nicht unmittelbar an Teil 1 an, sondern beginnt viele Jahre später, sodass es der Leser jetzt mit einer erwachsenen Hauptfigur zu tun hat. Ein Zeitsprung, welcher der Idee gutgetan hat. So befinden wir uns nunmehr im Jahr 1999 und die USA wird von Präsident Hamlin regiert, der Donald Trump in kaum etwas nachsteht.
Wo man bei „Gwendys Wunschkasten“ durchaus gemerkt hat, dass hier zwei Autoren am Werk waren, auch wenn ihre Schreibstile relativ ähnlich sind, liest sich „Gwendys Zauberfeder“ mehr wie aus einem Guss. Obwohl Richard Chizmar Anspielungen auf Werke wie „Dead Zone“ oder „The Green Mile“ benutzt, ist es ein eigenständiger Roman, der insbesondere davon lebt, dass die Hauptfigur voll zur Geltung kommt. Das persönliche Schicksal von Gwendy rührt den Leser an, gerade als sie in Versuchung gerät, den Kräfte des Kastens zu ihren Gunsten einzusetzen.
Da stört es mich auch nicht, dass der kriminalistische Aspekt dieser Geschichte nicht ganz ausgereift ist. Mit rund 270 Seiten, die allerdings in einer sehr schönen Aufmachung daherkommen, ist der Platz natürlich dementsprechend begrenzt, sodass man hier ein paar Abstriche hinnehmen muss, die aber das Lesevergnügen nicht wirklich mindern. Vielmehr packt Chizmars Art des Erzählens, da seine ruhige, aber pointierte Ausdrucksweise überaus angenehm ist. An Ende ist man alles andere als enttäuscht und sieht gespannt dem Abschluss dieser kleinen Trilogie entgegen, bei der dann auch wieder Stephen King mitwirken wird.
Wer den ersten Band kennt und mit Genuss gelesen hat, wird von „Gwendys Zauberfeder“ alles andere als enttäuscht sein. Richard Chizmar nimmt den Leser sehr gut an die Hand und legt den Fokus stärker auf die Entwicklungen der Figuren. Hinzu kommt, dass man auf jeder Seite merkt, wie wohl sich der Autor in Castle Rock fühlt. Daher unterhält der Roman überaus angenehm und weckt die Neugier auf ein drittes Wiederlesen mit dieser interessanten Hauptfigur.
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- Buchinfos:
- Serie: Gwendy 2
- Verlag: Heyne
- Seiten: 272
- Veröffentlichung: 13.9.2021
- Formate: Buch, eBook, Hörbuch
- Buch-ISBN: 9783453272958