Inhaltsangabe von Sebastian Fitzeks „Der Insasse“:
Till Berghoff durchlebt den Alptraum, den wohl alle Eltern fürchten. Das eigene Kind verschwindet. In diesem Fall ist es Berghoffs Sohn Max. Der sechsjährige Junge ist auf dem Weg zu seinen Nachbarn, als er spurlos abhandenkommt. Eine groß angelegte Suchaktion der Berliner Polizei bleibt ohne Erfolg. Ein Jahr später ist noch nichts weiter passiert. Allerdings wird die Suche nicht mehr vorangetrieben, da die Polizei sicher ist, den Täter zu haben: Guido Tramnitz. Der Mann erschlich sich in der Maskerade eines Postzustellers das Vertrauen zahlreicher Kinder. Er betäubte seine Opfer und brachte sie in ein Versteck, wo er sie folterte. Auch Max soll sich darunter befunden haben. Tramnitz wird als schuldunfähig eingestuft und in eine Psychiatrie eingewiesen. Und genau diese Klinik ist das Ziel von Till Berghoff. Der ehemalige Feuerwehrmann lässt sich ebenfalls einweisen, um an Tramnitz und damit an die Wahrheit heranzukommen. Doch was er in der Klinik erfährt, ist viel erschreckender, als alles, was sich Berghoff zuvor ausgemalt hat.
Kritik zu dem neuen Roman von Sebastian Fitzek:
Kaum ein deutschsprachiger Thrillerautor spaltet die Leserschaft so sehr wie Sebastian Fitzek. Für seine Fans ist der sympathische Berliner der einzig wahre deutsche Thrillergott, der seine Anhänger im Jahrestakt (hin und wieder auch öfter) mit einem neuen Psychothriller beglückt. Seine Kritiker bemängeln die fehlende Tiefe und die eher schablonenhaft agierenden Figuren. Für beide Seiten liefert Sebastian Fitzeks aktueller Roman „Der Insasse“ mehr als genügend Futter. Ohne Zweifel weiß er, wie man die Ängste seiner Leser schürt und wie man sie packt. Der Thriller beginnt überaus dramatisch und spektakulär. Der Autor ist ohne Frage ein wahrer Könner auf diesem Gebiet. Mit wenigen Sätzen schürt Sebastian Fitzek eine Spannung, die es dem Leser kaum möglich macht, das Buch aus der Hand zu legen. Ein weiteres Merkmal sind die zahlreichen Cliffhanger, die er, wie kaum ein anderer deutscher Thrillerautor meisterhaft zu setzen weiß. Bedingt durch seine kurzen Kapitel und die damit einhergehenden Perspektivwechsel bekommen seine Romane ein Tempo, dem man sich nur schwer entziehen kann.
Doch genau das ist es, was sich immer stärker als Negativpunkt herauskristallisiert. „Der Insasse“ ist, zählt man das unter dem Pseudonym Max Rhode entstandene Werk „Die Blutschule“ mit, Sebastian Fitzeks 17. Psychothriller. Wer viele oder gar alle Romane von ihm gelesen hat, weiß, wie der Autor tickt. Daher ist es inzwischen keine große Kunst mehr, die jeweiligen Enden vorherzusagen. Hinzu kommt, dass „Der Insasse“ sich wie ein Versatzstück aus zahlreichen anderen Fitzek-Werken liest. Wirklich neu und innovativ ist an diesem Roman nur der wie eine Gummizelle aufbereitete Einband. Und hier wird es bedenklich. Wenn die Verpackung eines Thrillers erwähnenswerter ist, als die Handlung an sich, dann muss man sich darüber Gedanken machen, ob der Roman wirklich noch lesenswert ist. Im Fall des Insassen wird es schwierig, da hier nicht viel innovatives zum Vorschein kommt. Das ist schade, denn Sebastian Fitzek kann sicher mehr, als diese am Ende doch recht krude und mehrfach gelesene Story.
„Der Insasse“ ist bei weitem nicht Fitzeks bestes Buch. Im Gegenteil. Ein flotter Erzählstil alleine reicht nicht aus, um eine stellenweise platte Story zu tragen. Für den kurzen und schnellen Lesegenuss mag dieser Thriller durchaus geeignet sein, doch ob man dafür wirklich ein Hardcover erwerben muss, bleibt dahingestellt.
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- Buchinfos:
- Serie: Keine
- Verlag: Knaur
- Seiten: 384
- Veröffentlichung: 24.10.2018
- Formate: Buch, eBook, Hörbuch
- Buch-ISBN: 9783426519448