Starbuck. Der Kämpfer ist der vierte und abschließende Band der spannenden Serie über den amerikanischen Bürgerkrieg von Bernard Cornwell.
Inhalt von Starbuck. Der Kämpfer von Bernard Cornwell:
In diesem abschließenden Band der historischen Romanreihe führt Nathaniel Starbuck erneut auf die Schlachtfelder des amerikanischen Bürgerkriegs. Starbuck, der sich als Nordstaatler auf die Seite des Südens geschlagen hat, muss sich noch immer das Vertrauen seiner neuen Verbündeten verdienen. Das ist ein fast ebenso schwerer Kampf wie die tatsächlichen Schlachten, denn Nate bekommt das Strafbataillon zugewiesen: Ein Haufen Feiglinge, Gesetzlose und Unwillige, die Starbuck nur schwer zu bändigen vermag.
Noch bevor sein Bataillon vernünftig ausgebildet ist, muss es schon ausrücken, um sich General Lee und seiner Armee anzuschließen und bei der Eroberung von Harpers Ferry zu helfen. Doch die nächste Mission wird mörderisch. Starbuck muss seine Truppe weiter nach Norden führen. Direkt in die Schlacht am Antietam – mitten in eine entscheidende Schlacht des Bürgerkriegs.
Kritik zu Starbuck. Der Kämpfer von Bernard Cornwell:
Eines der schrecklichsten Ereignisse in der amerikanischen Geschichte aus der Sicht eines (zunächst) einfachen Südstaaten-Soldaten zu erleben, ist eine faszinierende Idee und hat auch im vierten Band der Reihe nichts von seinem Charme verloren. Ein Kernpunkt der Faszination, die für mich in dieser Reihe liegt, ist die Tatsache, dass man Sympathie für den Süden entwickelt. Obwohl der Leser weiß, wie der Krieg ausing, obwohl man weiß, dass die Argumente deutlich auf der Seite des Nordens sind – vieles an der gesamten Serie und so auch an „Der Kämpfer“ lässt erstaunliche Einblicke in die Denkweise der Südstaaten zu.
Das ist natürlich das Verdienst von Bernard Cornwell, denn er schreibt ausgesprochen authentisch, hat fantastisch recherchiert und den Charakter des Nathaniel Starbuck über die vier Bände hervorragend entwickelt. Doch auch wenn „Der Kämpfer“ für mich das beste Buch der gesamten Reihe ist, das beste Buch Cornwells ist es nicht. Die Handlung ist teilweise etwas gestreckt durch die literarische Form, die Bernard Cornwell hier gewählt hat. Er erzählt das Geschehen nicht nur aus Sicht von Starbuck, sondern lässt noch weitere Protagonisten zu Wort kommen, wir erleben Kriegs- und Nebenschauplätze, während man manchmal einfach nur wissen möchte, was Starbuck jetzt gerade macht. Ich gestehe, das eine oder andere Kapitel habe ich nur überflogen, weil mich nicht jedes Geplänkel und auch nicht jedes Scharmützel so sehr interessiert hat. Diese „Zwischenhandlungen“ nehmen dem Roman das Tempo. Es ist ein legitimes Stilmittel, das man aber mögen muss.
Das gilt auch für die exzellent, aber wirklich sehr drastisch geschilderten Kriegshandlungen. Nicht umsonst heißt das Werk im Original „The bloody ground“ – auf dramatische Todeskämpfe muss man sich als Leser also einstellen. Bernard Cornwell gestaltete seine Recherchen manchmal zu detailverliebt, dafür aber auch immer lehr- und aufschlussreich.
Fazit zu Starbuck. Der Kämpfer von Bernard Cornwell:
Ein in meinen Augen würdiger Abschluss der Reihe um Nathaniel Starbuck, obgleich nicht alle offenen Fragen geklärt werden. Bernard Cornwall liefert eine historisch sehr akkurate, teils aber auch sehr „dreckige“ Darstellung des wohl blutigsten Kapitels des amerikanischen Bürgerkriegs. Das reduzierte Tempo verzeiht man gern, denn Authentizität, blühende Historie und Spannung überwiegen in „Der Kämpfer“. Starbuck ist als Charakter mit diesem Band absolut rund geworden, seine Sichtweise ist eindrücklich und macht nachdenklich.
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Starbuck. Der Kämpfer von Bernard Cornwell bestellen:
Verlag: Rowohlt
Seiten: 496