Anmerkung: „Ausgelöscht“ ist der 12. Band der Claudius Zorn-Reihe von Stephan Ludwig.
Um was geht es in dem Roman „Zorn – Ausgelöscht“ von Stephan Ludwig?
Jakob Fender wird das Opfer eines üblen Angriffs, in Folge dessen er schwer verletzt ins Koma versetzt wird. Es erscheint fast wie ein Wunder, dass er aus diesem wieder erwacht. Allerdings kann er sich an nichts mehr erinnern. Auch nicht an seine Frau Mona, die ihn abgrundtief hasst oder an seinen Sohn, der in einem Heim lebt und als behindert gebrandmarkt ist. Als kurz darauf ein Neonazi ermordet wird, haben Kommissar Claudius Zorn und sein Kollege Schröder alle Hände voll zu tun, um die beiden Fälle in Einklang zu bringen, zumal nicht erkennbar ist, was sie miteinander zu tun haben. Als auch noch der Sohn von Jakob Fender entführt wird, spitzt sich die Situation dramatisch zu.
Kritik zu dem Buch von Stephan Ludwig:
Der ehemalige Theatertechniker und Rundfunkproduzent Stephan Ludwig hat mit „Zorn“ eine der beliebtesten und erfolgreichsten deutschen Krimiserien am Start. Mit „Ausgelöscht“ gibt es inzwischen den zwölften Band der Reihe. Wer bereits Romane des Schriftstellers kennt, der weiß, was ihn hier erwartet: ein spannender, komplexer Fall mit vielen Wendungen, überaus interessante Charaktere und eine Spur Humor, der sicher nicht jedermanns Sache ist.
Nachdem die beiden letzten Romane „Zahltag“ und „Opferlamm“ nicht schlecht waren, aber nicht unbedingt zu den Highlights dieser Serie gehörten, ist man natürlich gespannt, wie sich der 12. Band jetzt schlagen würde. Und hier kann man bereits sagen: ganz ausgezeichnet. Stephan Ludwig zieht in „Ausgelöscht“ den Leser mit seiner Geschichte in den Bann, die einen Großteil ihrer Dramatik daraus bezieht, dass Jakob Fender sein Leben Stück für Stück wieder zusammenpuzzeln muss. Für dieses Puzzle hat sich der Autor einiges einfallen lassen. Die permanent vorhandene Spannung steigert sich kontinuierlich und die durchaus komplexe und vielschichtige Story setzt sich immer weiter zusammen. Dabei ist auch der Leser gefordert und bekommt zahlreiche Höhepunkte, mit denen er garantiert nicht gerechnet hat. Hier zeigt der Schriftsteller sein ganzes Können.
Dies macht sich gleichermaßen bei den Charakteren in „Ausgelöscht“ bemerkbar. Wer von Beginn an bei dieser Reihe dabei ist, wird das Gefühle haben, gute Freunde zu treffen. So sehr sind einem Claudius Zorn und Schröder in zwischen ans Herz gewachsen, wobei jeder Lesende für sich entscheiden muss, welche der beiden Figuren er mehr Sympathien entgegenbringen kann. Die Dialoge sind erneut das, was man als Sahnehäubchen bezeichnen kann, wenn der eher ungeduldige und etwas „verpeilte“ Zorn auf seinen stets gut gelaunten Chef und Kollegen Schröder trifft, der immer mehr zum eigentlichen Star der Serie wird. Für Stammleser gibt es natürlich auch ein Wiederlesen mit Edgar und Frieda, die ebenfalls einen Raum in dieser Story einnehmen.
Obgleich man jedes Buch für sich lesen kann, macht es Sinn, die Zorn-Romane von Stephan Ludwig chronologisch zu lesen, da so alle Zusammenhänge zwischen den Figuren deutlich werden. Am Ende kommen dann einige schockierende Wahrheiten ans Licht und lösen diesen Fall ganz hervorragend auf.
„Ausgelöscht“ ist ein Thriller, der innerhalb der Zorn-Reihe sicher ohne Übertreibung als Highlight bezeichnet werden kann. Mag es zuletzt kleine Abnutzungserscheinungen gegeben haben, ist er mit diesem Krimi wieder voll in der Spur und heizt die Erwartungen auf den 13. Fall an.
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- Infos über das Buch:
- Serie: Claudius Zorn 12
- Verlag: Fischer
- Seiten: 384
- Veröffentlichung: 26.10.2022
- Formate: Buch, eBook
- Buch-ISBN: 9783596707140