Um was geht es in dem Roman „Der Stich“?
Quito Mantezza hat ein Stipendium als Meeresbiologe, das ihm fristlos gestrichen wird, als er sich gegen die Pläne der Firma DNArtists wendet. Diese hat in den Florida Keys genmanipulierte Mücken freigelassen, um die Population zu reduzieren. Leider läuft das Experiment nicht so wie gedacht. Es gibt zahlreiche Todesopfer und Quito will mit seiner Klage auf die Umstände aufmerksam machen. Doch in der Verhandlung kommt es zu einem Eklat. Aus heiterem Himmel stirbt sein Anwalt. Quito kann zwar die Richterin retten, jedoch nicht verhindern, dass im Saal ein Tumult ausbricht. Als er die junge Kubanerin Inéz Barrera trifft, die kurz zuvor erfahren hat, dass sie nicht in den USA bleiben kann, ist sie die Einzige, die ihm Glauben schenkt. Gemeinsam schaffen sie es, Quitos Vater, einem Deputy Chief, von der Wahrheit zu überzeugen. Doch ihre Gegner sind mächtig und setzen alles daran, um zu vermeiden, dass der wahre Sachverhalt über das missglückte Experiment ans Licht der Öffentlichkeit kommt.
Kritik zu dem Thriller Der Stich“ von Thilo Winter:
Vor gut einem Jahr legte Thilo Winter mit Der Riss seinen ersten Wissenschaftsthriller vor, der in der unwirklichen Natur der Antarktis spielte. Für seinen neuen Roman „Der Stich“ tauschte er den eisigen Schauplatz gegen die schwülheißen Florida Keys ein. Wer das erste Buch des Autors gelesen hat, wird ahnen, was ihn hier erwartet: ein actionreicher, fundierter Thriller, der sehr stark von seinen amerikanischen Kollegen wie Douglas Preston und Lincoln Child oder Michael Crichton inspiriert ist.
Dazu zählen kurze Kapitel, viel Action und in diesem Fall die recht ungewöhnliche Erzählzeit Präsens, die sich anfangs etwas ungewohnt liest, die aber im weiteren Verlauf auch dafür sorgt, dass der Roman ein enormes Tempo bekommt.
Bereits die Einstiegsszene mit Inéz weckt die Neugier des Lesers. Und dieser wird nicht enttäuscht. Mehr noch. Am liebsten möchte man sich in die Keys beamen, um Quito und Inéz bei ihrer Jagd zu unterstützen. Stück für Stück treibt Thilo Winter den Puls seiner Helden und den seines Publikums in die Höhe.
Und immer wenn man denkt, dass jetzt der Höhepunkt erreicht ist, zaubert er eine weitere Eskalation aus dem Hut. Natürlich gipfelt der Plot von „Der Stich“ in einem Showdown, der sehr lesenswert ist, obgleich sich spätestens hier ein Manko offenbart, denn aufmerksame Leser werden sicher einen recht großen Logikfehler finden.
Dass man diesen aber verzeihen kann, liegt unter anderem an den sympathischen Charakteren. Quito und Inéz wurden schon genannt. Doch auch Quitos Eltern tragen als Sympathieträger ihren Teil zum Gelingen des Buches bei. Abgerundet wird das alles, von einem Nachwort des Autors, in dem er in die Rolle des Wissenschaftsjournalisten wechselt und Fakten liefert, die die zuvor gelesene Handlung noch einmal in einem anderen, recht wahren Licht, erscheinen lässt.
Mein Fazit:
Wer sich im Kino für „Jurassic Park“ begeistern kann und ein Faible für amerikanische Thriller besitzt, wird mit „Der Stich“ von Thilo Winter bestens bedient. Im positiven Sinne ist der Roman allerfeinste Popcorn-Unterhaltung. Sicher, manche Dinge sollte man nicht hinterfragen, doch das gut gewählte Setting, die sympathischen Figuren und der mitreißende Plot sorgen für viel Lesespaß. Und man sollte nicht vergessen, dass genau dies das Ziel eines Unterhaltungsromans ist. Von daher gibt es eine volle Kaufempfehlung!
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- Buchinfos:
- Serie: Keine
- Verlag: Lübbe
- Seiten: 432
- Veröffentlichung: 26.1.2024
- Formate: Buch, eBook, Hörbuch
- Buch-ISBN: 9783757700041