Um was geht es in „Grantchester – Staffel 2“?
Ein Jahr nach dem Beginn einer ungewöhnlichen Freundschaft werden Vikar und Hobby-Detektiv Sidney und Polizeikommissar Geordie wieder in neue Fälle verwickelt. Einfach wird das aber nicht, denn Sidney gerät selbst in den Verdacht, ein Verbrechen begangen zu haben – und Geordie setzt alles daran, den wahren Täter zu finden. Schwierigkeiten bereiten beiden auch ihre unterschiedlichen Vorraussetzungen: Sidney werden viele Dinge anvertraut, die zu wissen Geordie in seiner täglichen Arbeit oft weiterhelfen würden. Auch, was das Thema Gerechtigkeit angeht, sind die beiden durchaus unterschiedlicher Ansicht. Für ihre Freundschaft ist diese Tatsache nicht selten ein Problem.
Kritik zu der 2. Staffel von Grantchester:
In „Grantchester – Staffel 2“ nähern wir uns der Mitte der 1950er Jahre. Auch das ländliche England wird nicht von Verbrechen verschont, und so gibt es für Sidney und Geordie allerhand zu tun. Derweil entwickelt sich ihre Freundschaft, jedoch nicht ohne den ein oder anderen Prüfstein, der für Spannung sorgt. Nicht nur ist Vikar Sidney seinen Gemeindemitgliedern gegenüber zur Verschwiegenheit verpflichtet, auch unterscheiden sich seine und Geordies Ansichten beispielsweise zur Todesstrafe erheblich.
Dies – und die Tatsache, dass über Sidney gleich zu Beginn das Damoklesschwert einer Anschuldigung schwebt – machen die zweite Staffel der Serie stellenweise recht düster. Auch beschäftigt sich die Serie mit recht schwierigen Themen der Zeit, wie beispielsweise der Homosexualität, die in den 1950ern unter Strafe stand. Doch die melancholische Stimmung wird glücklicherweise immer wieder von heiteren und leichteren Szenen aufgelockert: So gibt es Neuigkeiten in Sidneys Liebesleben, aber sein Freund versucht ihn gleichzeitig zu verkuppeln.
Die Krimi-Stimmung kommt dabei nicht zu kurz. Ein großer Fall zieht sich durch die Folgen, einige Nebenhandlungen sorgen zudem für Spannung. Mehr noch als in der ersten Staffel kommt daneben nun die Charakterentwicklung der Figuren zum Tragen, und auch das Privatleben spielt eine etwas größere Rolle als noch in Staffel Eins. Das aber stört nicht, es rundet die Figuren ab und bringt, wie erwähnt, auch etwas mehr Leichtigkeit in die Handlung.
„Grantchester – Staffel 2“ bringt liebgewonnene Charaktere zurück, eignet sich aber durchaus noch als Einstieg auch für Zuschauer, die die erste Staffel (noch) nicht kennen. Die Serie ist angenehme Kost für Fans des englischen Krimis, die es eher ruhig mögen, gerne mal die eingestreuten Landschaftsbilder genießen und trotzdem mit Niveau unterhalten werden möchten. Grantchester reiht sich ein in den Trend zu nostalgischen, historischen TV-Serien, bei denen es mittlerweile für jeden Geschmack etwas gibt – auch für Krimifans. Insbesondere die 50er Jahre scheinen dabei immer wieder eine gern aufgelegte Epoche zu sein, und die zweite Staffel von Grantchester reiht sich da hervorragend ein.
Mein Fazit zu Grantchester – Staffel 2:
Spannende Unterhaltung für Geschichtsfans: „Grantchester – Staffel 2“ ist nicht nur für Liebhaber des Britischen interessant. Mit mehr Tiefgang als Staffel Eins versehen, vertieft sie die Freundschaft zweier sehr unterschiedlicher Männer, von denen einer eher zufällig und der andere von Berufs wegen in Kriminalfälle verwickelt werden. Wichtige Themen, die Menschen dieser Zeit bewegten, werden angesprochen – das macht „Grantchester – Staffel 2“ stellenweise etwas düsterer, als man es aus der ersten Staffel gewohnt war. Die Serie ist unterhaltsam, aber trotzdem keine seichte Kost. Gerade darum ist sie empfehlenswert, nicht nur für Krimifans.
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