Anmerkung: „Die Stimme des Wahns“ ist der 3. Band der Ackermann & Shirazi-Reihe von Ethan Cross.
Um was geht es in „Die Stimme des Wahns“ von Ethan Cross?
Francis Ackerman jr und seine Kollegin Nadia Shirazi befinden sich auf dem Weg in die Rocky Mountains. Im dortigen Hochsicherheitsgefängnis ADX Florence wollen sie einen Killer namens Demon besuchen, den Ackerman und sein Bruder Marcus vor einigen Jahren dort hineingebracht haben. Doch während des Verhörs kommen Nadia und Ackerman Zweifel, ob der Mann, der ihnen gegenübersitzt, wirklich der ist, der er vorgibt zu sein. Sollte es Demon tatsächlich gelungen sein, einen Doppelgänger in das sicherste Gefängnis der USA einzuschleusen? Kurz darauf bekommt Francis Ackerman eine diabolische Antwort, denn Demon hatte lange genug Zeit, seine Rache vorzubereiten und hat sich ein perfides Spiel ausgedacht, in dem Ackermans Bruder Marcus und sein Neffe Dylan eine wichtige Rolle spielen.
Kritik zu „Die Stimme des Wahns“ von Ethan Cross:
Ethan Cross legt mit „Die Stimme des Wahns“ den ersehnten dritten Band seiner Reihe um FBI-Agentin Nadia Shirazi und Francis Ackerman jr vor, der als ehemaliger Killer jetzt in Diensten des FBI steht. Ohne Frage, der Hauptmotor für diese Reihe ist die überaus charismatische Hauptfigur, die in der amerikanischen Thrillerszene eine Ausnahmestellung besitzt und von der Originalität her mit Aloysius Pendergast von Douglas Preston und Lincoln Child verglichen werden kann. Wer die Entwicklung von Francis Ackerman jr seit dem ersten Buch, in dem er aufgetaucht ist, miterlebt hat, sieht, wie sich diese Figur weiterentwickelt hat. Obwohl er inzwischen fast menschliche Züge besitzt, hat ihm Ethan Cross noch eine dunkle Seite gelassen, die immer wieder zum Ausbruch kommt.
So liefert „Die Stimme des Wahns“ im Prinzip das ab, was Fans der Serie erwarten: Viel Action, ein rasantes Tempo, humorvolle Dialoge und zahlreiche überraschende Wendungen. Trotzdem schleichen sich erstmals ein paar Längen ein. Das ist darin begründet, dass dem Leser eine Vielzahl von Elementen, die der Autor hier verwendet, inzwischen bekannt vorkommen. Wer sowohl diese Romanreihe, als auch die „Ich-bin-Thriller“ kennt, weiß ein wenig, wie Ethan Cross seine Geschichten strukturiert. Das sorgt an der einen oder anderen Stelle für etwas Langeweile. Zumal Nadia Shirazi eine untergeordnete Rolle spielt und beinah zu einer Nebenfigur degradiert wird. Der Fokus liegt auf Ackerman und dessen Familie, sodass auch neue Charaktere eher zurückhaltend beschrieben werden. Fans des Autors werden sich dagegen über ein kurzes Treffen mit Augustus Burke freuen.
Was viele Leser vielleicht stören wird, ist das total offene Ende. Klar, mit einem Cliffhanger hat Ethan Cross schon öfter gearbeitet, doch diesmal bleiben zahlreiche Fragen unbeantwortet. Man hat den Eindruck, dass der Autor mit diesem Buch nicht ganz zufrieden war und so unbedingt dafür sorgen wollte, dass der Leser bei der Stange bliebt.
Mein Fazit:
Unterm Strich ist „Die Stimme des Wahns“ nicht so gut wie sein Vorgänger Die Stimme der Rache. Obgleich es alle typischen Merkmale gibt, merkt man, dass der Reihe ein wenig die Luft ausgeht. Sicher ist der Thriller immer noch unterhaltsam und Ethan Cross ein Autor, der sein Handwerk versteht. Doch das Gesamtpaket ist nicht komplett stimmig, sodass man wirklich gespannt sein darf, in welche Richtung es mit dem nächsten Band gehen wird. Für Fans der Serie ist der Roman trotzdem ein Muss, alle anderen, noch dazu, wenn sie diese Art von Thriller nicht mögen, können auf dieses Buch aber sicher verzichten.
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- Infos über das Buch:
- Serie: Ackermann & Shirazi 3
- Verlag: Lübbe
- Seiten: 416
- Veröffentlichung: 28.1.2022
- Formate: Buch, eBook, Hörbuch
- Buch-ISBN: 9783404185009