TV-Serie Clan – Eine Fernsehserie mit ungewöhnlicher Dramaturgie:
Die TV-Serie Clan ist eine belgische Fernsehserie, die 2012 produziert worden ist. Sie wird seit 2014 auch im deutschen Fernsehen ausgestrahlt und erntet dort weitgehend gute Kritiken. Nun ist sie zudem auf DVD erhältlich. Dabei ist die Dramaturgie für deutsche Verhältnisse eher komplex und ungewöhnlich arrangiert.
Dies macht jedoch gerade den Reiz der Serie aus, die durch ihre Form der Erzählweise eine kontinuierliche Spannung beim Zuschauer aufbauen kann. Die TV-Serie Clan wird in verschiedenen Zeitebenen erzählt. Das Publikum kann daher die inhaltlichen Zusammenhänge erst Schritt für Schritt nachvollziehen.
Diese Art der Inszenierung ist ebenso innovativ wie ungewöhnlich für deutsche Verhältnisse. Während man den Zuschauern in deutschen Produktionen üblicher Weise eher herkömmliche Erzählweisen mit gefälligen Plots präsentiert, erzählt die TV-Serie Clan mit dunklem Humor von gemeinschaftlich begangenem Mord.
Die Erzählstruktur folgt dabei eher US-amerikanischen Vorbildern. Und die reichen durchaus bis in die 1990er Jahre zurück. Man erinnere sich zum Beispiel an Kinoproduktionen wie Taratinos „Pulp Fiction“. Doch auch die aktuelle Fernsehserie „How to Get Away with Murder“ bedient sich ausgiebig dem Spiel mit den Erzählebenen. Ebenfalls könnte die britische Fernsehserie „Five Days“ aus dem Jahre 2007 Inspirationsquelle für die Macher von der TV-Serie Clan gewesen sein.
Zum Inhalt der TV-Serie Clan:
Anmerkung der Red.: In der folgenden Inhaltsangabe scheint es, als würden wir zu viel verraten, dem ist aber nicht so. Der Tod von Jean-Claude steht von vorne herein fest. In der Serie „Clan“ geht es nicht um das „Ob Jean-Claude das Zeitliche segnet“, sondern um das „Wie“.
Die Eltern der fünf Schwestern Veerle (Kristine Van Pellicom), Eva (Barbara Sarafian), Rebekka (Maaike Neuville), Birgit(Ruth Becquart)und Goedele (Inge Paulussen) sind früh verstorben. Dadurch werden die Geschwister Goethals eng zusammenschweißt und trotzen als Clan, in dem stets jeder zum anderen hält, allen Widrigkeiten, die von außen auf ihn einwirken. Doch die Situation ändert sich, als Goedele den unsympathischen Jean-Claude (Dirk Roofthooft) ehelicht.
Sie selbst ordnet sich ihrem Ehemann gerne unter und bemerkt dabei nicht, dass Jean-Claude als ausgesprochener Despot zudem sadistische Züge zeigt. So liebt er es beispielsweise, seine Mitmenschen öffentlich zu entblößen und nimmt dabei die eigene Ehefrau keineswegs aus.
Doch auch den Schwestern setzt der unangenehme Schwager hart zu. So kostet ein Unfall eines von Birgits Augen, und niemand anderes als Jean-Claude trägt dafür die Verantwortung. Doch auch Eva hat allen Grund, den Ehemann der Schwester zu verachten, hat er ihr doch vorsätzlich die Karriere verdorben.
Also beschließen die vier Schwestern ohne Wissen Goedeles, das Scheusal Jean-Claude zu ermorden. Dabei wenden sie ebenso viel Fantasie wie Unprofessionalität an, weswegen der unliebsame Schwager zunächst einige „Unfälle“ überlebt. Letztlich gelingt der Coup aber doch und Jean-Claude stirbt bei einem „Unfall“.
Doch wer hinterfragt schon einen Unfall? Vielleicht wäre niemandem etwas aufgefallen, gäbe es da nicht noch die Dewitt-Brüder Thomas (Robbie Cleiren)und Matthias (Geert Van Rampelberg). Denn sie betreiben eine Versicherungsagentur, die sie vom Vater übernommen haben. Allerdings sind sie fast insolvent und können es sich daher nicht leisten, die Lebensversicherung des Mordopfers auszuzahlen. Da ihnen zurecht so allerhand Unstimmigkeiten am Dahinscheiden des Jean-Claude auffallen, beschließen sie, den Schwestern ihre Tat nachzuweisen.
In 513 Minuten, aufgeteilt in zehn Episoden, wird mit allerhand schwarzem Humor vom Wetteifern der beiden Clans, bestehend aus den Dewitt-Brüdern und den Goethals-Schwestern erzählt.
Clan – Der Zuschauer muss sich auf die Details konzentrieren:
Dabei setzt die anspruchsvolle TV-Serie Clan nicht auf die Darstellung roher Gewalt, sondern auf subtile Details, die den Zuschauer durchaus zur konzentrierten Aufmerksamkeit zwingen. Und doch wirkt die Inszenierung niemals aufdringlich oder stereotyp. Halbherziges Zuschauen ist allerdings nicht angeraten, da so manche intelligente Pointe so verpasst werden könnte.
Im Gegensatz zur Fernsehausstrahlung birgt die DVD natürlich den Vorzug, zurück spulen zu können, sobald Aspekte der Handlung versehentlich verpasst wurden. Die DVD der TV-Serie Clan hat eine gute Bildqualität und ist freigegeben ab sechzehn Jahren.
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