Über den Autor William McIlvanney:
William McIlvanney kam am 25. November 1936 im schottischen Kilmarnock zur Welt. Er besuchte die Kilmarnock Academy. Später ging er nach Glasgow, um an der dortigen Universität zu studieren. Er wollte Lehrer werden, was ihm auch gelang. Lange Zeit fand er seine Passion in diesem Beruf und unterrichtete leidenschaftlich gern. Nach siebzehn Jahren entschied er sich aber, neue berufliche Wege zu gehen. Er wollte seiner bislang heimlichen Leidenschaft für das Schreiben nachgehen und ausschließlich als Autor tätig werden. Diesen Wunsch setzte er konsequent um.
Die Bücher von William McIlvanney:
Ein passendes Genre war auch schnell gefunden. Das Herz des William McIlvanney schlug stets für den Kriminalroman. Er gilt tatsächlich auch als Urvater des schottischen Noir. Mit seiner Jack Laidlaw-Reihe konnte er sich auch auf internationaler Ebene einen Namen machen. Darin beweist er, dass er ein feines Gespür für großartige Charaktere und aufregende Fälle hat. Sein Hauptprotagonist Jack Laidlaw zeigt sich als kleiner Philosoph, der den sozialen Umbruch in Glasgow in den 1970er Jahren aus Sicht eines Detektivs erlebt. Verschiedene Fälle sorgen immer wieder für eine neue Herausforderung, der sich der Romanheld stellen muss. Dabei entwickelt er sich immer weiter und wächst den Lesern ganz allmählich ans Herz. Nicht umsonst gilt Jack Laidlaw als britische Kultfigur.
William McIlvanney zeigt sich als aufmerksamer Beobachter. Er beschreibt kleinste Details, die vielen auf den ersten Blick verborgen bleiben. Damit bildet er ein feines Konstrukt, das die Lösung der Fälle maßgeblich trägt. Manchmal dauert es lange, bis er seine Überlegungen zu erkennen gibt. Sein Detektiv Jack Laidlaw scheint bisweilen skurril und sehr philosophisch. Dies lässt die Kriminalromane um ihn zu einem besonderen Leseerlebnis werden. Allerdings sind die Krimis keine Lektüre für zwischendurch. Wer alle Feinheiten mitnehmen möchte, sollte sich die Zeit dafür nehmen. Der Schriftsteller hat seine Krimiserie so aufgebaut, dass der merkwürdige Hauptcharakter erst ganz langsam auftaut und zu einem Sympathieträger wird.
Leider ist William McIlvanney bereits am 5. Dezember 2015 in Netherlee, nahe Glasgow, verstorben. Seinen großen Erfolg durfte er aber noch genießen. Vor allem sein ausführlicher Schreibstil sorgte für zwiespältige Kritiken. Was einige als etwas langatmig ablehnen, ist für andere gerade detailliert genug, um selbst kleinste Facetten zu entdecken. Für seine Arbeit wurde der Autor bereits mehrfach ausgezeichnet. Er erhielt unter anderem den begehrten CWA Silver Dagger Award für die Reihe um Jack Laidlaw. Im Jahr 2021 wurde die Reihe mit dem Band „Das Dunkle bleibt“ von Ian Rankin fortgesetzt.
Jack Laidlaw-Reihe in der richtigen Reihenfolge:
- Laidlaw / Im Grunde ein ganz armer Hund (1977)
- Die Suche nach Tony Veitch (1983)
- Fremde Treue (1991)
- Das Dunkle bleibt (2021, von Ian Rankin)